27 doch noch um 3 bis 4 Jahre früher beginnen, als der Polytechniker. Auch insofern nimmt daher die Höhere Gewerbschule die richtige Mittelstellung ein zwischen Werkmeisterschule und Polytechnikum und werden somit die technischen Lehranstalten Sachsens in ihrer Gesammtheit der Aufgabe gerecht, in gleichem Maasse auf die Vorbereitung der den verschiedensten Lebensstellungen zueilenden Techniker bedacht zu sein und der Industrie für alle Arten der Verwendung geschulte Kräfte zuzuführen. Das Laboratorium der technischen Staatslehranstalten in Chemnitz. Die technischen Staatslehranstalten in Chemnitz, welche durch die am 2. Mai 1836 erfolgte Eröffnung der Königlichen Gewerb schule ihre Begründung fanden, waren während der ersten zwölf Jahre ihres Bestehens auf die Benutzung einiger Zimmer des ehemaligen Chemnitzer Lycealgebäudes angewiesen, die ihnen vom Rathe der Stadt Chemnitz mit dankenswerther Liberalität zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahre 1848 wurde der Gewerbschule ein neues, auf Staats kosten für sie errichtetes, an der neuen Dresdnerstrasse gelegenes Gebäude angewiesen. Aber auch dieses Gebäude erwies sich, selbst nachdem es im Jahre 1860 durch Anfügung eines stattlichen Seiten flügels beträchtlich vergrössert worden war, nicht lange als zuläng lich. Der Gewerbschule war schon im Jahre 1837 die Baugewerken schule und im Jahre 1855 die Werkmeisterschule angeschlossen worden; die Frequenz der vereinigten Lehranstalten war stetig- gewachsen; der Umfang der Lehrmittelsammlungen nahm von Jahr zu Jahr zu; die Erweiterung des Lehrplanes der Gewerbschule hatte wiederholt eine Vermehrung der Classen bedingt. Da nun eine abermalige Vergrösserung des Laboratoriums sich als unabweisbares Bedürfniss herausstellte, eine solche aber inner halb des vorhandenen Gebäudes unthunlich erschien, so entschloss sich das Königliche Ministerium des Innern zu einem abermaligen