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— 69 Man kann auch durch Einwirkung von Methyl- oder Äthyljodid das Jodalkyladditionsderivat darstellen und den Jodgehalt desselben er mitteln; je 1 At. Jod entspricht einer Imidgruppe. In jedem Palle kann die Anzahl der Imidgruppen ermittelt werden durch Destillation der zu untersuchenden Substanz mit Kali lauge 1 ) und Auffangen des Destillates in einer abgemessenen Menge Normalsalzsäure; der Überschuss der letzteren wird mit Normal alkali zuriicktitrirt. Je 1 Mol. HCl entspricht einer Imidgruppe Bei der Destillation von Imiden mit Alkoholresten erhält man die selben in unzersetztem Zustande, hei Säureimiden entweicht Ammo niak und hei gemischten Imiden (mit 1 Säure- und 1 Alkoholrest) ein primäres Amin. 8. Methyl- (oder Aethyl-) imidgruppe (= N.CH 3 und = N.C 2 H 5 ). 1. Diese Gruppen können, wie die vorhergehende, ebenfalls entweder mit zwei Alkoholresten (tertiäre Amine), einem Alkohol- und einem Säurerest (substituirte Amidosäuren), oder mit zwei Säureresten (Ester von Säureimiden) verbunden sein. Beim Kochen mit verdünnten Säuren oder wässerigen Lösungen der Alkalien werden die ersteren nicht verändert, während die Säurereste enthal tenden Yerhindüngen leicht verseift werden, wobei die substituirten Amidosäuren Dialkylamine, die Säureimidester primäre Amine liefern. 2. Die Verbindungen mit Alkoholresten vereinigen sich mit Säuren zu beständigen Salzen; die Chlorhydrate vereinigen sich mit Platinchlorid zu wenig löslichen, krystallisirbaren Doppelsalzen, welche den entsprechenden Ammoniumsalzen analog zusammengesetzt sind (auf 1 Atom Platin, 2 Mol. der Base). 8. Zinkäthyl ist auf die Körper, welche die substituirte Imid gruppe enthalten, ohne Einwirkung. 4. Jodalkyle werden direct addirt; für je 1 At. Stickstoff wird 1 Mol. Jodalkyl aufgenommen. Behandelt man die aus tertiären Aminen erhaltenen Verbindungen mit Kalilauge, so werden diese nicht zersetzt; feuchtes Silberoxyd entzieht ihnen aber das Halogen, wobei letzteres durch Hydroxyl ersetzt wird. Diese hydroxylirten Verbindungen sind stark alkalisch reagirende, in Wasser lösliche Basen (Ammoniumhydroxyde), welche aus wässerigen Metailsalz- lösungen Metallhydroxyde fällen. ') Es ist gut, um vollständige Zersetzung von Säureimiden zu erzielen erst 1—2 Stunden mit verdünnter Salzsäure zu kochen und dann erst mit Kalilauge zu versetzen.