66 7. Behandelt man Amidbasen mit Brom und Kalilauge, so wird der Amidwasserstoff durch Brom ersetzt und man erhält sub- stituirten Bromstickstoff (Hoffmann). 1 ) CH 3 . NH, + 2Br 2 + 2NaOH = CH 3 . NBr 2 + 2NaBr + 2H 2 0. 8. Bei Einwirkung von Schwefeltrioxyd auf Amidhasen der Fett reihe entstehen alkylirte Sulfaminsäuren, während Amidhasen der aromatischen Beihe Sulfonsäuren geben (F. Beilstein u. E. Wiegand). r ) C 2 H ä . NH 2 + S0 3 — C 2 H 5 . NH. S0 3 H. C 6 H 5 . NH 2 + S0 3 = S0 3 H. C ö H 4 . NH 2 . Ähnlich verhält sich Sulfuryleblorid (R. Behrend). 3 ) 9. Die Verbindungen mit Saureradicalen (Amide) werden durch Erhitzen mit Wasser, verdünnten Säuren oder Alkalien leicht verseift; sie geben mit Säuren unbeständige Salze und ver einigen sich auch mit Metallsalzen zu Verbindungen, welche mitunter schon durch Wasser zersetzt werden. Beim Kochen mit Alka lien entweicht Ammoniak. 10. Bei Einwirkung von Chlor oder Brom auf Säureamide wird der Wasserstoff der Amidgruppe zum Theil durch das Halo gen ersetzt (Hofmann). 4 ) 11. Erhitzt man Säureamide mit Alkoholen auf hohe Tempe raturen, so erhält man Alkoholbasen (EL. Baubigny); 5 ) auch durch Erhitzen der Säureamide mit wasserfreien Alkoholaten entstehen Al kylamine (R. Seyfert). 6 ) 12. Die unter 3—5 angeführten Eeactionen-gelingen mit Säure amiden nicht. Alle amidhältigen Verbindungen (sowohl Amine als auch Säureamide) geben folgende Eeactionen: 13. Salpetrige Säure verwandelt sie in Hydroxylderivate und zwar Alkylamine leichter, als Säureamide; man lässt salpetrige Säure (durch Einwirkung von Salpetersäure vom spec. Gew. 1-35 auf Arsen- trioxyd) auf die in Wasser vertheilte Base einwirken. C 2 H 5 . NH 2 + N0 2 H = C 2 H 6 . OH + H 2 0 + N 2 CH 3 . CO . NH 2 + NO,H = CH 3 . CO . OH + H 2 0 + N 2 0 Berl. Ber. XVI. 559. 2) Berl. Ber. XVI. 1264. 3 ) Ann. Ghem. Pharm. ‘222. 118. 4 ) Berl. Ber. XV. 410. XVII. 1407. 5 ) Bul. soc. chim. 39. 521. «) Berl. Ber. XXIII. 1355.