45 In dieser Modification ist die Kjeldahl’sehe Methode für alle stickstoffhaltigen Körper anwendbar, mit Ausnahme der Diazo verbindungen, der Chinolin- und Pyridinderivate; selbst. Nitrate, Nitro-, Azo- und Cyanverbindungen geben befriedigende Resultate. Eine Oxydation mit Kaliumpermanganat ist nur bei Anwendung von Benzoesäure und anderen schwer 'zersetzbaren Körpern nothwendig; in den meisten Fällen kann sie unterbleiben. Eine von Max Jodlbauer ') angegebene Modification gestattet auch eine genaue Bestimmung des in Form von Nitraten vorhandenen Stickstoffs. 0'2—0 - 5<7 der Substanz werden mit 20 cm 3 concentrirter Schwefelsäure und 2'5 cm 3 Phenolschwefelsäure . (durch Lösen von 50 g Phenol in conc. Schwefelsäure zu 100 cm 3 Gesammtfliissigkeit) gemischt; hierauf setzt man 2—3 g Zinkstaub und 5 Tropfen Platin chloridlösung (0‘04 g Plat’n in 1 cm 3 ) hinzu und kocht. Nach vier stündigem Kochen ist die Flüssigkeit farblos und kann das Ammo niak abdestillirt werden. 6. Bestimmung des Phosphors. Dieselbe wird wie die Bestimmung des Schwefels ausgeführt; entweder schmelzt man die Substanz mit salpeterhaltigem Kalium hydroxyd zusammen oder man oxydirt sie im geschlossenen Rohr mit rauchender Salpetersäure (Carius). Bei schwer oxydirbaren Substanzen vereinigt man beide Methoden, indem man erst mit Salpetersäure nach Carius behandelt, hierauf die salpetersaure Lösung mit Natriumcarbonat neutralisirt, zur Trockne verdampft und den Rückstand mit Kaliumhydroxyd zusammenschmelzt. Nach Überführung des Phosphors in Orthophosphorsäure bestimmt man diese in bekannter Weise entweder als Magnesium- oder als Uran- pyrophosphat. Nach einer neuen von J. Messinger * 2 ) angegebenen Methode kann man den Phosphor (ebenso Arsen, Antimon und Metalle) in organischen Substanzen sehr gut durch Oxydation der letzteren mit Chromsäure bestimmen. Man wägt die Substanz in einem Röhr chen ab und bringt sie mit 4—5 g Chromsäure in ein mit einem Rückflusskühler verbundenes Kölbchen. Durch das Kühlrohr gießt man 10 cm 8 Schwefelsäure (2 The. conc. Säure + 1 Th. Wasser) ein und erwärmt gelinde; nach einer Stunde fügt man noch 10 cm 8 conc. Schwefelsäure hinzu und setzt die Erwärmung noch eine *) Chem. Centralbl. (3 F.) 17. 433 durch Z. f. a. Ch. 1887. XXVI. 92. 2 ) Berl. Ber. 1888. XXI. 2916.