29 Eine von H. Weidet und M. v. Schmidt angegebene Methode*) beruht auf der Verbrennung der Substanz im Sauerstoffstrom in einem zum Theil mit Platinschwamm oder platinirtem Asbest ge füllten Bohr. c) Oxydation der Substanz mit rauchender Salpetersäure im geschlossenen Rohr. (Methode von Carius.) * 2 ) Diese Methode wird in derselben Weise ausgeführt, wie die oben (Seite 22) angegebene Bestimmung der Halogene; die ange wandte Salpetersäure muss frei von Schwefelsäure sein und der Zusatz von Silbernitrat unterbleibt selbstverständlich. Nach dem Öffnen des Rohres spült man die Flüssigkeit in eine Schale, dampft sie zur Verjagung der Salpetersäure auf dem Wasserbade ein, löst den Rück stand in Wasser, versetzt mit Salzsäure und fällt mit Chlorbaryum. Bei manchen Körpern gelingt nach dieser Methode die Über führung des Schwefels in Schwefelsäure nicht vollständig; man ist dann genöthigt diese Methode mit der Liebig’schen zu vereinigen. Nach dem Öffnen des Rohres bringt man das Reactionsproduct in eine Schale, versetzt vorsichtig mit festem Natriumcarbonat im Überschuss, dampft die Flüssigkeit in einer Silberschale zur Trockene ein und schmilzt den Rückstand. Wenn die Schmelze farblos ge worden ist, lässt man sie erkalten, löst sie in Wasser auf und fällt die Schwefelsäure in bekannter Weise. P. Claesson 3 ) bringt die Substanz in ein 20 cm langes Verbren nungsrohr zwischen 7 cm langen Rollen aus Platindrahtnetz und oxydirt sie in einem Strome von gleichen Theilen Sauerstoff- und Stickstoffoxydgas. Zur vollständigen Oxydation streichen die Ver- brennungsproducte über ein mit rauchender Salpetersäure gefülltes Schiffchen, welche schliesslich mit der gebildeten Schwefelsäure in die Vorlage überdestillirt wird. d) Oxydation der Substanz mit Chromsäure oder Kaliumpermanganat. (Methode von tJ. Messinger.) 4 ) Die abgewogene Substanz wird mit 2--3 g Chromsäure (oder Kaliumbichromat) und 20—25 cm 3 Salzsäure (2 Th. conc. Säure + 1 Th. Wasser) 2 Stunden am Rückflusskühler gekocht; hierauf ') Beil. Ber. X. 1331. -) Ann. Cliem. Pliarm. I3<>. 129. 3) Z. f. a. Ch. 1883. XXII. 177, 1887. XXVI, 371, Bcrl. Ber. XIX. 1910. *) Berl. Ber. 18S8. XXI. 2914.