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389 (etwa 200 cm 3 ) zur Syrupconsistenz, bringt den Rückstand in ein Kölbchen, setzt 50 cm 3 90procentigen Alkohol hinzu und lässt unter häufigem Umschütteln 24 Stunden stehen; hierauf filtrirt man ab, extrahirt nochmals mit 30 cm 3 Alkohol, verdunstet die vereinigten alkoholischen Filtrate zur Syrupd'ieke, setzt 4—5 Tropfen verdünnte Schwefelsäure (1 : 3) hinzu und schüttelt mit dem 5—6 fachen Volumen Aether aus. Die ätherische Lösung wird durch Decautation von der wässerigen Flüssigkeit getrennt und letztere nach Zusatz von 2 — 3 Tropfen Schwefelsäure abermals mit Aether ausgeschüttelt. Die vereinigten ätherischen Auszüge verdunstet man bei gewöhn licher Temperatur in einer Porzellanschale, verdünnt den Rückstand mit Wasser auf ein Volumen von 5—10 cm 3 , filtrirt die Lösung ab, neutralisirt sie mit Ammoniak und verdünnt sie auf ein bestimmtes Volumen. Einen aliquoten Theil dieser Lösung (oder auch deren ganze Menge) behandelt man mit Cyankaliumlösung und vergleicht die Färbung der so erhaltenen Isopurpursäurelösung mit der Farben intensität gleichzeitig und unter denselben Bedingungen hergestellter Lösungen von bekanntem Pikrinsäuregehalt. 20. Eiweißstoffe (Alburainate). A. Allgemeine Eigenschaften. 1. Die Eiweißstoffe sind sämmtlich amorphe, farblose oder weiße Körper, welche außer Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff auch Stickstoff und Schwefel enthalten; an der Luft trocknen sie zu gelblichweißen, hornartigen Massen ein. Sie bestehen in zwei Formen, von denen die eine in Wasser löslich, die andere aber darin unlöslich ist; die lösliche Form der Eiweißstoffe geht durch Einwirkung der Wärme, ferner durch Behandlung mit verdünnten Säuren oder Alkohol in die unlösliche Form über; auch concen- trirte Lösungen der Alkalisalze (Chloride, Sulfate), ferner Metall salze fällen die Eiweißstoffe aus ihrer wässerigen Lösung. 2. Beim Kochen mit verdünnter Salpetersäure werden die Eiweißstoffe aus ihrer Lösung in Form gelber, in Kalilauge mit röthlichgelber Farbe löslicher Flocken von Xanthoproteinsäure gefällt. (Mulder) 3. Erhitzt man eine eiweißhaltige Lösung mit einer Lösung von Quecksilberoxyduloxydnitrat, welche etwas salpetrige Säure enthält, so entsteht ein rothgefärbter flockiger Niederschlag. Man bereitet sich das Reagens durch Auflösen von 1 Theil Quecksilber in 1 Theil Salpetersäure (specifisches Gewicht = 1-41)