23 und erhitzt sie in einem Porzellantiegel allmälilig zum ruhigen Schmelzen. Nach dem Erkalten löst man die Schmelze in Wasser auf, versetzt mit einer abgemessenen Menge Silbernitratlösung von bekanntem Gehalt im mäßigen Überschuss, säuert mit verdünnter Salpetersäure an und digerirt einige Zeit auf dem Wasserbade bis die salpetrige Säure sich verflüchtigt hat; dann titrirt man den Überschuss des Silbernitrats mit Schwefelcyanammoniumlösung nach Volhards Methode zurück. Wenn die Substanz leicht flüchtig ist, so nimmt man die Verbrennung in einem einerseits geschlossenen Kohr vor. Ein 20 cm langes und möglichst enges Verbrennungsrohr wird an einem Ende zugeschmolzen und mit dem Gemenge von Natriumcarbonat und Salpeter beschickt, so dass die Schichte 3 cm beträgt, man bringt nun aus einem Wägeröhrchen die abgewogene Substanz in das Kohr, spült mit dem Salzgemisch nach, mischt innig mit einem Kupferdraht und füllt das Kohr auf */ 3 seiner Länge mit Kalium nitrat an. Man legi es in einen schräg stehenden (Winkel mit der Horizontalen = 30°) Verbrennungsofen, erhitzt den Salpeter möglichst stark und schreitet mit der Erhitzung gegen das ge schlossene Ende des Kohres vor. Wenn die Masse ruhig schmilzt, lässt man es etwas erkalten, bis es nicht mehr glüht und führt es in ein Becherglas, das zum Theil mit kaltem Wasser gefüllt ist, ein, wobei das Kohr in kleine Stücke zerfällt. Mit der Lösung der Schmelze verfährt man, wie oben angegeben wurde. e) Bestimmung der Halogene durch Verbrennung der Substanz mit platinirtem Quarz im Sauerstoffstrom. (Methode von C. Zulkowsky und G. Lepez.) *) Die Halogene werden nach dieser Methode zum Theil (das Jod vollständig) im freien Zustande, zum Theil als Wasserstoff säuren erhalten und in ammoniakalischer Wasserstoffhyperoxydlösung aufgefangen; das Jod kann in Jodkaliumlösung geleitet und durch Titration mit Natriumthiosulfat bestimmt werden. Man verbrennt die Substanz in einem zur Hälfte mit plati nirtem Quarz gefüllten Kohr im Sauerstoffstrom; die innere Weite des Kohres muss bei Chlorverbindungen 16 mm betragen, bei Brom- und Jodverbindungen kann es enger sein. Die ganze Länge betrage bei Untersuchung von Jod- und Bromverbindungen 50 cm, bei Chlor verbindungen 67 cm. Die eine Seite des Rohres wird zu einer J ) Monatshefte für Chemie V. 537. Z. f. a. Ch. 1885. XXIV. 605.