Man verfährt folgendermaaßen: Die blausäurehältige Flüssig keit versetzt man mit Kalilauge bis zur stark alkalischen Reaction, gibt etwas Chlornatrium hinzu und titrirt mit zehntelnormaler Silberlösung, bis eben eine bleibende Trübung entsteht. Man nimmt die Titration am besten in einem Becherglase vor, welches auf schwarzes Glanzpapier gestellt wird. Nach obiger Gleichung wird durch die Silberlösung genau die Hälfte der vorhandenen Blau säure in Cyansilber übergeführt; 1cm 3 zehntelnormale Silberlösung entspricht mithin 0005396 p' Cyanwasserstoff. b) Verfahren von Volhard. 1 ) Zur Bestimmung der Blau säure in einer wässerigen Lösung misst man von dieser 10 cm 3 mittelst einer Pipette ah und lässt sie in einen Messkolben von 300 cm 3 Inhalt hineinfließen, in welchen man vorher eine genau gemessene, zur Fällung der vorhandenen Blausäure mehr als ge nügende Menge 2 ) zehntelnormale Silberlösung gebracht hat; man mischt die Flüssigkeiten durch Umschwenken, füllt den Kolben mit destillirtem Wasser bis zur Marke an, schüttelt und filtrirt dann durch ein trockenes Faltenfilter. Zu 100 cm 3 des Filtrates setzt man 5 cm 3 gesättigter Eisen alaunlösung, ferner einige Tropfen Salpetersäure und titrirt mit einer der Silberlösung gleichwerthigen Rhodanammoniumlösung bis zur schwachen Rothfärbung; die von letzterer verbrauchte Menge wird zunächst in Kubikcentimeter Silberlösung, dann auf die ganze Flüssigkeitsmenge umgerechnet und von der Anzahl der ursprüng lich angewandten Kubikcentimeter Silberlösung in Abzug gebracht, wobei man die zur Fällung der Blausäure verbrauchte Menge der Silberlösung erfährt. 1 cm 3 zehntelnormale Silberlösung entspricht 0-002698 g Cyanwasserstoff. c) Nach H. C. Vielhaber 3 ) bestimmt man den Blausäure gehalt im Bittermandelwasser in der Weise, dass man eine gewogene oder gemessene Menge des letzteren mit in "Wasser aufgeschlämmtem Magnesiumhydroxyd, dann mit einigen Tropfen Kaliumchromat lösung versetzt und nun mit zehntelnormaler Silberlösung, wie nach F. Molir’s Verfahren zur Bestimmung der Halogene titrirt, bis der Niederschlag durch gefälltes Silberchromat eben eine röth- liche Farbe annimmt. 1) Ann. Chem. Pharm. 190. 1. Z. f. a. Ch. XVIII. 284. 2 ) Dieselbe kann durch einen Vorversueh ermittelt werden. 3) Z. f. a. Ch. XIX. 118. Areh. d. Pharm. (3) 13. 408.