375 12. Chlorwasser erzeugt in wässeriger Nicotinlösung eine weiße, auf Zusatz von Salzsäure verschwindende Trübung. 13. Eine wässerige Nicotinlösung fällt aus der wässerigen Lösung vieler Metallsalze die Metalle in Form von Hydroxyden aus; basische Bleiacetatlösung gibt einen weißen, Kupfer sulfatlösung einen hellblauen, Zinksulfatlösung einen weißen gallertartigen Niederschlag. 14. Von den allgemeinen Beagentien auf Alkaloide sind für Nicotiulösungeu die Phosphormolybdänlösungunddas Kalium- wismuthjodid die empfindlichsten; dieselben geben bei einer Verdünnung der Nicotinlösung von 1:40.000 noch einen Niederschlag. 15. Das Nicotin und seine Salze sind optisch activ; eine wässerige Nicotinlösung lenkt die Ebene des polarisirten Lichtes nach links ab. Quantitative Bestimmung. Zur Bestimmung des Nicotins im Tabak wird letzterer zer schnitten und 1—2 Stunden lang in einem Luftbade bei 50—60° getrocknet, hierauf in ein möglichst gleichförmiges Pulver ver wandelt. 20 <7 dieses Tabakpulvers tränkt man in einer Porzellan- schale unter Gebrauch von Pistill und Spatel mit 10 cm 3 einer Lösung von 6 # Natriumhydroxyd in 40 cot 3 Wasser und 60 cm 3 ungefähr 95procentigem Alkohol, füllt das mäßig feuchte, aber nicht backende Pulver in eine Papierhülse M uud extrahirt mit Aether in einem Tollem'sehen Extractionsapparat. Der Kochkolben muss 400 cm 3 fassen und wird mit 100 cm 3 Aether beschickt. Nach 2- bis 3stündigem Erhitzen vor dem Rückflusskühler destillirt man den Aether zum größten Theile behutsam ab, setzt zum Rückstand 50 cm 3 einer verdünnten Natronlauge (4 # Natriumhydroxyd in 11 Wasser) und destillirt nun das Nicotin im Wasserdampfstrom ab. Die Destillation wird so lange fortgesetzt, bis das Destillat ungefähr 400 cm 3 beträgt; je 100 cm 3 werden gesondert aufgefangen und sofort mit Schwefelsäure unter Anwendung von Rosolsäure als Indicator titrirt. "Wendet man eine Schwefelsäure an, welche im Liter 8-1517# S0 4 H 2 enthält, so entspricht 1 cm 3 derselben 0-0026953# Nicotin. (R. Kissling.)-) 0 Ein Streifen Filtrirpapier von 30 cm Länge und 10 cm Breite wird über ein Glasrohr von 2 cm Durchmesser gerollt. 2 ) Z. f. a. Ch. XXI. 75, siehe daselbst Seite 65 u. f. auch über ältere Methoden, sowie Seite 415 über 11. Hagen, Pikrinsäuremethode. Vgl. auch H. Kissling, Z. f. a. Oh. XXII. 199.