373 6. Bringt man einen Tropfen Kaliumplatinjodidlösung 1 ) zu einem Tropfen einer wässerigen Coniinlösung, so entstellt sofort ein schwarzer Niederschlag; säuert man aber die Coniin lösung mit öOprocentiger Essigsäure an und setzt nun einen Tropfen des Reagens hinzu, so entsteht kein Niederschlag oder höchstens eine ganz unbedeutende Trübung, und die Mischung bleibt weinroth gefärbt (Unterschied von Nicotin). Erst nach langem Stehen bilden sich in geringer Menge kleine sehwarze Flocken. (F. Sehni.) 2 ) 7. Eine wässerige Coniinlösung gibt auf Zusatz von Chlor wasser eine weiße, auf Zusatz von Salzsäure verschwindende Trübung. 8. Löst man Coniin in einem Tropfen Vanadinschwefel- säure (OTg Ammonvanadat wird in 10 cm 3 concentrirter Schwefel säure gelöst) auf, so erhält man eine intensiv grün gefärbte, nach einiger Zeit bräunlich werdende Lösung. (F. Kundrdt.) 3 ) 9. Concentrirte Schwefelsäure löst Coniin in der Kälte ohne Färbung auf; die Lösung färbt sich auch auf Zusatz eines Oxydationsmittels (Salpetersäure, Mangansuperoxyd _u. a.) nicht. 4. Nicotin (C, 0 H U N,). 1. Farblose, an der Luft sich bräunende, ölige Flüssigkeit vom specifischen Gewicht 1-011 bei 20°; siedet bei 247°. Es riecht narkotisch, besitzt einen brennenden Geschmack und ist sehr giftig. In Wasser, Alkohol, Aether, Amylalkohol, Petroleumäther und Chloroform ist es sehr leicht löslich. Aus der Lösung des Nicotins in Chloroform fällt auf Zusatz einer ätherischen Oxalsäurelösung alles Nicotin als Oxalat aus; letzteres ist in Alkohol löslich (Unter schied von Ammoniumoxalat). Das Nicotin ist sehr hygroskopisch; auch die Salze sind in Wasser und Alkohol leicht löslich, einige an der Luft zerfließlich. 2. Kalium- und Natriumhydroxyd fällen das Nicotin aus seiner wässerigen Lösung in Form öliger Tropfen aus, ebenso aus den Lösungen seiner Salze. Beim Schütteln der alkalischen Flüssigkeit mit Aether, Chloroform, Amylalkohol oder Petroleum äther wird das Nicotin von diesen Lösungsmitteln aufgenommen. >) Man versetzt eine massig concentrirte, säurefreie Platinehloridlösung mit Jodkaliumlösung, bis der zuerst entstandene Niederschlag sieh gelöst hat. 2 ) Memorie sopra argomenti tossieologici. Bologna 1878. pag. 61. 3 ) Z. f. a. Ch. XXVIII. 710. Chemiker-Zeitg. XIII. 265.