356 zur Marke und lässt 24 Stunden stehen. Nun filtrirt man durch ein trockenes Filter, verreibt 200 cm 3 des Filtrates mit Calciumhydro xyd, bis die Flüssigkeit deutlich alkalisch reagirt; man filtrirt aber mals ab und bringt eine abgemessene Menge des Filtrates (10 bis 15 cm 3 ) und ebensoviel der nach Sallcowsky bereiteten alkalischen Chlorbaryumlösung *) in eine 35—40 cm lange, an einem Ende zu geschmolzene Bohre, zieht das andere Ende der letzteren aus und erhitzt sie 4—5 Stunden auf 200—220°. Nach dem Erkalten spült man den Böhreninhalt in einen Destillirkolben, treibt das Ammoniak durch Erhitzen mit Magnesiumoxyd oder Natriumhydroxyd aus, fängt es in zehntelnormaler Schwefelsäure auf und bestimmt den Ueberschuss der letzteren auf jodometrischem Wege (siehe Seite 42). Im Destillationsrückstand bestimmt man die Kohlensäure: besser ist es aber, den Harnstoff aus dem gefundenen Ammoniak zu berechnen und als Correctur von dem erhaltenen Werthe 3 Procent in Abzug zu bringen. 1 cm 3 zehntelnormale Schwefelsäure entspricht O'OOlTOl# Ammoniak = 0 - 0029975c/ Harnstoff. Nach Versuchen von E. Pflüger und Bleibtreu * 2 ) gibt diese Modification absolut genaue Besultate, wenn man in der ein- gesehmolzenen Mischung sowohl die präformirte Kohlensäure, als auch das präformirte Ammoniak berücksichtigt und deren Menge in einer besonderen Probe bestimmt. Nach P. Cazeneuve und Hugouneng 3 ) geht Harnstoff beim Erhitzen mit Wasser leicht vollständig in Ammoniumcarbonat über, während die anderen stickstoffhaltigen Harnbestandtheile keine Zersetzung erleiden. Man füllt 10 cm 3 des vorher mit Thier kohle entfärbten Harns nebst 20 cm 3 Wasser in ein Bohr ein, schließt es zu und erhitzt es eine halbe Stunde auf 180°. Nach dem Erkalten titrirt man das aus dem Harnstoff entstandene Ammoniumcarbonat mit Normalschwefelsäure. 2. Verfahren von Knop-Hüfner. Nach diesem Verfahren wird der Harnstoff durch Natriumhypobromit (der von Knop zur Ammoniakbestimmung empfohlenen „Bromlauge”) zersetzt und der entwickelte Stickstoff' in einer Messröhre aufgefangen. Die Bromlauge erhält man durch Auflösung von 100 g Na triumhydroxyd in 250 cm 3 Wasser und Zusatz von 25 ent 3 Brom 9 Man versetzt 11 gesättigter Chlorbaryumlösung mit 15—20 cm 3 Natron lauge vom specifischen Gewicht 1\34. 9 Z. f. a. Ch. XXVIII. 377. Areh. f. ges. Physiol. 44. 10. 3 j /. f. a Ch. XXVII. 119. Bull. soe. ehim. 48. 82