354 dem Mikroskope betrachtet, aus einzelnen und aus dachziegel förmig aufeinander gelagerten rhombischen Tafeln besteht. 7. Oxalsäure erzeugt in einer concentrirten Harnstofflösung einen krystallinischen, aus oxalsaurem Harnstoff, C 2 0 4 H 2 .2 CO N 2 H 4 , bestehenden Niederschlag. Versetzt man die Lösung des Harnstoffs in Amylalkohol mit einer Lösung von Oxalsäure in Amylalkohol oder Aether, so ist die Fällung eine vollständige. (E. Brücke.) 8. Eine möglichst neutrale Lösung von Quecksilberoxyd- nitrat bringt auch in einer sehr verdünnten Lösung von Harn stoff noch einen Niederschlag hervor; bei Fällung aus verdünnter Lösung kommt demselben die Formel Hg (N0 3 ) 2 . (00 N 2 H 4 ) 2 .3 Hg 0 zu. (J. v. Liebig.) In einer Lösung, welche 1 mg Harnstoff in 11 enthält, entsteht noch eine wahrnehmbare Trübung. (W. v. Schröder.) Quecksilberchlorid vereinigt sich ebenfalls mit Harnstoff zu einer in Wasser wenig löslichen Verbindung von der Formel HgCI,.C0N 2 H 4 . 9. Das Platinchlorhydrat des Harnstoffes (PtCl 6 H 2 CON 2 H 4 -f-2H 2 0) ist in Wasser und absolutem Alkohol leicht löslich, in Aether hingegen unlöslich. 10. Beim Erhitzen von Harnstoff mit Acetylchlorid ent steht AcetylharnStoff, NH 2 . CO . NH. 0 2 H 3 0, welcher bei 200° schmelzende, in Wasser und Alkohol ziemlich schwer lösliche Krystalle bildet. In gleicher Weise entsteht durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf Harnstoff der Benzoylharnstoff, NH 2 .CO.NH. C 7 H 5 0. (Zinin.) 11. Der Harnstoff vereinigt sich mit Aldehyden leicht zu krystallinischen Verbindungen. Versetzt man eine alkoholische Harnstofflösung mit Benzaldehyd, so scheidet sich Benzyliden- diureid in Form eines in Wasser und Aether unlöslichen, in Alkohol wenig löslichen, bei 195° schmelzenden Krystallpulvers ab (H. Schiff)'): C„ H 5 . CO. H + 2 00 . N 2 H 4 = C 6 H 5 . CH. (NH. CO. NH 2 ) 2 -f H 2 0 Eine mit Furfurol, dann mit concentrirter Salzsäure versetzte Harnstofflösung färbt sich nach einigen Minuten purpur violett. (H. Schiff.) 11 ) 12. Beim Erhitzen einer alkoholischen Harnstofflösung mit Schwefelkohlenstoff im zugeschmolzenen Glasrohr auf 110° ') Ann. Ohem. Pharm. 151. 192. 2) Berl. Ber. 1877. X. 774.