308 Kaliumcarbonats entspricht 1cm 3 Normalalkalilösung oder Normal säure O 1 14064 g Weinsäure. Bestimmung der Gesammtweinsäure im rohen Weinstein und weinsauren Kalk. a) Verfahren von Goldenberg, Geromont und Cie. 1 ) Nach dem „Originalverfahren” mischt man 3 g der fein gepulverten Substanz in einem kleinen Becherglase mit 30—40 cm 3 Wasser und 2—2'bg Kaliumcarbonat und kocht 10—20 Minuten hindurch unter häufigem Umrühren; hierauf spült man die Flüssig keit mit dem Niederschlage in einen Messkolben von 100 cm 3 Inhalt, füllt nach dem Abkühlen bis zur Marke auf, schüttelt und filtrirt durch ein trockenes Faltenfilter. 50 cm 3 des Filtrates dampft man im Wasserbade auf ungefähr 10 cm 3 ein, setzt dann 2 cm 3 Eisessig und 100—120 cm 3 mindestens 95procentigen Alkohol hinzu. Um die Abscheidung des Weinsteins zu befördern, rührt man mit einem Glasstabe tüchtig um; nach kurzem Stehen filtrirt man ab, bringt den Niederschlag auf das Filter und wäscht ihn mit 95procentigem Alkohol so lange aus, bis die ablaufende Wasch flüssigkeit nicht mehr sauer reagirt. Den noch feuchten Nieder schlag bringt man mit dem Filter in die Porzellanschale zurück, erhitzt mit Wasser bis zur vollständigen Lösung und titrirt diese mit Normalnatriumhydroxydlösung; die Anzahl der verbrauchten Kubikcentimeter gibt mit 10 multiplicirt direct den Gehalt an Wein säure in Proeenten an. Nach der modifieirten Goldenberg'sehen Methode 2 ) werden 3g Weinstein oder Caleiumtartrat mit 9 cm 3 Chlorwasserstoff- säure (specifisches Gewicht = IAO) digerirt, die Lösung wird filtrirt und das Filtrat auf 100 cm 3 verdünnt. 50 cm 3 der Lösung bringt man in ein Becherglas, versetzt sie mit 10 cm 3 einer 30pro- centigen Kaliumcarbonatlösung kocht längere Zeit, filtrirt ab und dampft das Filtrat in einer Porzellansehale bis auf 10 cm 3 ein, setzt unter starkem Umrühren 2—2-5 cm 3 Eisessig hinzu, dann 100 cm 3 90—96procentigen Alkohol und verfährt im Uebrigen, wie nach der „Originalmethode”. Bei der Untersuchung von Weinhefe rührt man 6<7 der selben mit 9 cm 3 Salzsäure an, setzt dann das gleiche Volumen Wasser hinzu und verdünnt nach zweistündigem Digeriren auf 100 cm 3 ; !) Z. f. a. Ch. 1883. XXII. 270. 2) Chem.-Zeitg. 1888. XII. 390. Z. f. a. Ch. XXVIII. 371.