306 lioekigen Niederschlag, welcher nach einigem Stehen krystallinisch wird; eine Lösung von freier Weinsäure wird durch Chlorbaryum nicht gefällt. Das weinsaure Baryum ist in amorphem Zustande in verdünnter Essigsäure, in Chlorammonium und weinsauren Alkalien leicht löslich und scheidet sich aus diesen Lösungen beim Stehen allmählig in krystallinischer Form wieder ab. In Salzsäure und in Salpetersäure ist er leicht löslich. 9. Die Weinsäure verhindert die Fällung vieler Metallsalze durch Alkalien. Versetzt man die Lösung eines Eisenoxydsalzes mit Weinsäure oder einem weinsauren Alkali, hierauf mit Ammoniak, Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung, so entsteht, wenn die Menge der Weinsäure eine genügende war, kein Niederschlag, sondern eine klare gelblichbraune Lösung. Eisenoxydulsulfat gibt mit Weinsäure und Ammoniak eine vollkommen farblose Flüssigkeit, welche bei Luftzutritt sich erst hellgrün, dann dunkelgrün, schließ lich braun färbt. Aluminium- und Chromoxyd, Mangan-, Kobalt- und Niekeloxydul, Blei-, Kupfer- und Antimonoxyd lösen sich bei Gegenwart von Weinsäure ebenfalls leicht in Alkalien auf. 10. Bleiacetat erzeugt in der wässerigen Lösung der Wein säure und weinsauren Alkalien einen voluminösen weißen Nieder schlag von weinsaurem Blei, welcher nach einiger Zeit krystallinisch wird. Der Niederschlag löst sich in Salpetersäure leicht auf, eben so in weinsaurem Ammon, weniger gut in weinsaurem Kalium und Natrium. Der durch Auswaschen mit Wasser vom überschüssig zu gesetzten Bleiacetat befreite Niederschlag' ist auch in Ammoniak leicht löslich. 11. Eine Lösung von Weinsäure gibt mit Silbernitrat keinen Niederschlag; in der Lösung eines neutralen weinsauren Alkalis aber entsteht auf Zusatz von Silbernitrat ein amorpher, in verdünnter Salpetersäure, ferner in Ammoniak und weinsauren Alkalien leicht löslicher Niederschlag von weinsaurem Silber; die Lösung desselben in Ammoniak, sowie auch jene ^n weinsauren Alkalien werden beim Erwärmen unter Abscheidung von metallischem Silber (Bildung eines Silberspiegels) zersetzt. 12. Uebergießt man in einem Probirrohr eine geringe Menge gepulverter Weinsäure mit einigen Kubikcentimetern einer Kalium- bichromatlösung (1 Theil Salz in 10 Theilen Wasser), so färbt sich diese schon bei gewöhnlicher Zimmertemperatur braun; nach kurzer Zeit entweicht unter lebhaftem Aufbrausen Kohlendioxydgas