290 enthaltenden alkoholischen Jodlösung schüttelt (siehe Bestimmung der Jodzahl, S. 200). 3. Ijeitet man einige Minuten salpetrige Säure durch Üel- säure, oder behandelt man sie (nach S. 196) mit salpetriger Säure im Entstehungszustande, so erstarrt sie nach kurzer Zeit zu einer isomeren Säure, der Elai'dinsäure (Boudet) 1 ); diese ist in Wasser nicht, in Alkohol und Aether hingegen leicht löslich und krystallisirt in großen, weißen, tafelförmigen Krystallen, welche bei 44—45° schmelzen und bei der trockenen Destillation keine Sebacinsäure liefern. 4. Beim Schmelzen mit Kaliumhydroxyd wird die Oel- säure unter Entwickelung von Wasserstoffgas in gleiche Moleküle Palmitinsäure und Essigsäure gespalten (Varrentrapp) 2 ): C„ H 33 .00 2 H + 2 KOH = Ö; s H 31 . C0 2 K + CH 3 .00 2 K + 2 H Dieselbe Zersetzung erleidet auch die Elai'dinsäure. 5. Die Oelsäure vereinigt sich mit Metall oxyden zu in der Regel nicht krystallisirbaren Salzen (Seifen), welche schon bei gewöhnlicher Temperatur oder bei gelindem Erwärmen erweichen. Die Alkali salze sind in Wasser leicht löslich; in Alkohol sind sie in beträchtlicher Menge, in Aether hingegen wenig löslich; sie werden aus ihrer wässerigen Lösung durch Alkalien und leicht lösliche Salze (Chlornatrium) abgeschieden. Die heiße, coneentrirte wässerige Lösung bildet eine zähe Masse (Seifenleim) und erstarrt in der Kälte. Beim Kochen mit viel Wasser zerfallen sie in un lösliches saures Salz und freies Alkali; durch Zusatz von Säuren werden sie unter Abscheidung von Oelsäure zersetzt. Die Verbindungen der Oelsäure mit alkalischen Erden und mit den Oxyden der schweren Metalle sind in Wasser un löslich: das Calciumsalz ist in Alkohol und in Aether löslich; das Baryumsalz ist in Alkohol schwer löslich; das Bleisalz schmilzt bei 80° zu einem gelben Oel und löst sich in trockenem Zustande in Aether auf. Trennung der Oelsäure von der Stearin- und Palmitin säure. Die Trennung beruht auf der Löslichkeit des ölsaureu Bleis in Aether. Man neutralisirt die Säuren mit einem Alkali hydroxyd, wobei man einen Ueberschuss an letzterem vermeidet, ') Arm. Chem. Pharm. 4. 11. 2 ) Ann. Chem. Pharm. 35. 196.