263 10. Beim Erwärmen mit coneentrirter Salpetersäure wird Chinon zu Oxalsäure und Pikrinsäure oxydirt. (Schoonbroodt.) 11. Gelbes Schwefelammonium reducirt Obinon sehon in der Kälte zu Hydrochinon. (Willgerodt.) ’) 12. Freies Hydroxylamin reducirt Chinon zu Hydrochinon; salzsaures Hydroxylamin bei Gegenwart von wenig freier Salz säure führt das Chinon beim Stehen damit in Chinondioxim und p-Nitrosophenol über. Das Chinondioxim bildet lange gelbe Nadeln, welche gegen 240° ohne Schmelzung sich zersetzen. (Nietzki und F. Kehrmann.)“ 1 ) 2. Anthrachinon (C 6 H 4 . (C0) 2 . C 6 H 4 ). 1. Gelbe Krystallnadeln vom specifischen Gewichte 1'42, schmilzt bei 273°. In Wasser unlöslich, in Alkohol und in Aether wenig, in heißem Benzol leichter löslich. 1 Theil braucht 2000 Theile absoluten Alkohols von 18° und 44-4 Theile siedenden Alkohols zur Lösung, ferner 526‘3 Theile Toluol bei 15°, und 39 - l Theile bei 100° (Bechi,) 3 4 ) Sublimirt in gelben Nadeln. 2. Eine wässerige oder alkoholische Lösung von Kalium hydroxyd ist ohne Einwirkung auf Anthrachinon. Beim Erhitzen mit festem Kaliumhydroxyd auf 250° geht es in Benzoesäure über (Graebe und Liebermann)*): C ]4 H s 0, + 2 KOH = 2 C 6 H 5 . CO. OK 3. Beim Erhitzen mit coneentrirter Schwefelsäure und Vitriolöl löst sich das Anthrachinon auf und gibt Mono- und Disulfonsäuren. 4. Salpetersäure und Salpeterschwefelsäure führen es in Mono- und Dinitroanthrachinone über. 5. Gegen Oxydationsmittel (Chromsäure u. a.) ist es sehr beständig. 6. Eeductionsmittel wirken je nach Umständen verschieden ein; bei unvollständiger Eeduction entsteht Anthranol (Oxanthranol), bei vollständiger Eeduction Anthracen. Auf der Bildung von An thranol beruhen folgende zwei Eeactionen: a) Man mengt eine geringe Menge (etwa 1 mg) Anthra chinon mit etwas Natriumamalgam, setzt wasser- und alkoholfreien 3 ) Berl. Ber. XX. 2470. ’) Berl. Ber. XX. 614. 3) Berl. Ber. XII. 1976. 4 ) Ann. Ch»m. Pharm. 160. 129.