252 (1: 2) (Unterschied von Dextrose). Erhitzt man eine Bohrzucker lösung auf dem Wasserbade längere Zeit mit verdünnten Mineral- säuren, so scheiden sich braune Flocken, sogenannte Hum in- und Ulmin Substanzen ab. (Barfoed.) 6. Der Rohrzucker wird durch verdünnte Säuren in der Kälte langsam, rasch beim Erwärmen unter Aufnahme von Wasser in ein Gemenge gleicher Moleküle Dextrose und Lävulose zerlegt: c 12 h 22 o u +h 2 0 = c 6 h 12 o 6 + c 6 h 12 o 6 Dieses Gemenge dreht, im Gegensätze zum Bohrzucker, die Polarisationsebene nach links und wird Invertzucker genannt. Die Inversion geht am raschesten vor sich bei Anwendung von verdünnten Mineralsäuren; organische Säuren, besonders die flüch tigen, wirken schwächer. Bei Einwirkung der Mineralsäuren ist eine geringe Zersetzung des Zuckers durch Bildung von Humin- substanzen schwer zu vermeiden. Erwärmt man Bohrzuckerlösung mit Kohlendioxydgas unter Druck, so wird er ohne Zersetzung in- vertirt. (v. Lippmann.) *) Auch sauer reagirende Metallsalze, ferner Hefe bewirken die Umwandlung des Rohrzuckers in Invertzucker; dieselbe findet theilweise auch statt bei andauerndem Kochen einer wässerigen Bohrzuckerlösung. 7. Beim Kochen mit Salpetersäure (specifisches Gewicht = D30) wird der Bohrzucker in Zuckersäure, C 4 H 4 (OH) 4 . (C 00 H) 2 , und Oxalsäure übergeführt. 8. Durch Erhitzen mit Natriumacetat und Essigsäure anhydrid wird der Bohrzucker in einen Oktoacetylester, C 12 H l4 (0 2 H s 0) 8 0 lt , verwandelt (Herzfeld,) T ) welcher bei der Verseifung wieder Bohrzucker gibt, beim Kochen mit Wasser jedoch in Invert zucker übergeht. 9. Fehling'sehe Lösung wird durch Bohrzucker in der Kälte auch nach mehrtägiger Einwirkung nicht redueirt; auch bei kurze Zeit (2 bis 3 Minuten) währendem Kochen findet keine Abschei dung von Kupferoxydul statt; erst nach längerem Kochen entsteht ein schwacher Niederschlag. Soldaini’s Kupferlösung (Seite 243) und Barfoed’s Lösung (Seite 245) werden durch Bohrzucker nicht redueirt. 10. Alkalische Wismuth- und Quecksilberlösung werden durch Rohrzucker nicht redueirt. ») ßerl. Ber. XIII. 1823. 2 ) Bert. Ber. XIII. 265. Schützenberger und Naudin. Bull. soe. chim. 12. 206.