239 Nachweisung des Acetons anwenden: man erhitzt einige Krystalle von o-Nitrobenzaldehyd mit wenig Wasser bis zur Lösung, kühlt ab, wobei durch Abscheidung des Aldehyds eine weißliche Trübung entsteht, fügt die auf Aceton zu untersuchende Flüssigkeit hinzu und macht mit Natronlauge alkalisch. Bei Anwesenheit von Aceton färbt sich die Flüssigkeit erst gelb, dann grün und etwa nach 10 Minuten scheidet sich Iudigo ab. Ist Aceton nur in sehr geringer Menge vorhanden, so schüttelt man die gelb gefärbte Flüssigkeit mit Chloroform aus, der sich dann blau färbt. Der Nachweis gelingt noch bei einer Verdünnung von 1:2000—2500; nach v. Jaksch versagt die Probe, wenn weniger als 1 -Qmg Aceton vorhanden sind. Alkohol, Milchsäure und Acetessigester geben diese ßeaction nicht; wohl aber Acetessigsäure,. Aldehyd (Baeyer), Acetophenon und Brenztraubensäure. (J. Penzoldt.) 1 ) 10. Aceton gibt in wässeriger Lösung mit Diazobenzolsulfo- säure und einem Alkali eine tiefrothe Färbung ohne bläulichen Schein. (Petri.)' 1 ) Quantitative Bestimmung, siehe Seite 106. 8. Kohlenhydrate. 3 ) A. Allgemeine Eigenschaften. Die Kohlenhydrate sind neutral reagirende indifferente Ver bindungen, welche nach ihrer Zusammensetzung und den allgemeinen Eigenschaften in drei Gruppen eingetheilt werden können: 1. Monosaccharide (Glvkosen), C c H l2 0 6 , 2. Disaccharide (Saccharosen), C 12 H, 2 O u , 3. Polysaccharide, m 0 6 H 10 0 5 -f n H 2 0. Die Di- und Polysaccharide nehmen beim Kochen mit ver dünnten Säuren Wasser auf und gehen in Glykosen über, daher geben die Verbindungen der zweiten und dritten Gruppe nach dem Kochen mit verdünnten Säuren auch die Keactionen der Mono saccharide. I. Monosaccharide oder Glykosen. 1. Weiße, krystallisirbare, in Wasser zum Theil leicht, zum Theil schwer lösliche, in kaltem absoluten Alkohol schwer, in Aether nicht lösliche Körper. Sie sind geruchlos, schmecken süß und geben viele Keactionen der Aldehyde und Ketone. ') Deutsch. Areh. f. klin Med. 34. 127. 0 Zeitschr. f. physiolog Chem. 8. 291. 3 ) Mit Benützung v. „B. Tollens: Handb. d. Kohlenhydrate’’. Breslau 1888.