220 18. Wird Chloralhydrat in wässeriger Lösung mit Zinkstaub oder mit Eisenpulver erwärmt, so wird es unter Bildung von Methan, Methylenchlorid und Chloroform zersetzt. (Cotton.) 1 ) 19. Gegen Ammoniak, Aminbasen, Hydroxylamin, Säure amide, Cyanwasserstoff, concentrirte Schwefelsäure u. s. w. verhält sich das Chloralhydrat, wie der Acetaldehyd. Prüfung des Chloralhydrats auf seine Reinheit und Nach weisung desselben in organischen Substanzen. Das käufliche Präparat kann durch folgende Körper ver unreinigt sein: Salzsäure, freies Chlor, organische Chlor verbindungen (Aethyl-, Aethylidenchlorid u. a.) und Chloral- alkoholat. 1. Die wässerige Lösung des reinen Chloralhydrats reagirt auf Lackmuspapier ganz schwach sauer, die alkoholische Lösung aber reagirt neutral. Ist Salzsäure vorhanden, so zeigen beide Lösungen stark saure Keaction. Versetzt man die wässerige Lösung von reinem Chloralhydrat mit Silbernitrat, so entsteht keine Trübung, sondern höchstens ein schwaches Opalisiren. Die Gegenwart von freier Salzsäure oder von Chlor gibt sich sofort durch Bildung eines käsigen Nie derschlages zu erkennen. Freies Chlor erkennt man an der Jodausscheidung beim Ver setzen der Chloralhydratlösung mit wenig Jodkalium. 2. Keines Chloralhydrat löst sich in Wasser leicht und voll ständig zu einer klaren Flüssigkeit auf; enthält es Chloral- alkoholat, so erfolgt die Lösung schwieriger. Bei Anwesenheit von Aethyl-, Aethylen-und Aethyliden- chlorid bleiben diese in Form von Oeltröpfchen ungelöst zurück und bewirken eine Trübung der Flüssigkeit. Uebergießt man lg Chloralhydrat mit 1cm 3 Wasser, so. hinterbleiben bei Gegenwart von Chloralalkoholat ebenfalls kleine Oeltröpfchen, welche sich erst bei Zusatz von mehr Wasser lösen. Chloralalkoholat schmilzt bei 46° und siedet bei 115°; es gibt sich mithin auch durch eine Erniedrigung des Schmelzpunktes und Er höhung des Siedepunktes zu erkennen. Mischt man Chloralhydrat mit concentrirter Kali- oder Na tronlauge, so färbt sich die Mischung bei reinem Chloralhydrat gar nicht oder nur schwach gelblich und entwickelt reinen Chloro- *) Bull. soc. ehim. 42. 622.