217 schmilzt bei 57° und siedet bei 97'5°. In Wasser und in Alkohol ist es leicht löslich; 1 Theil Wasser löst bei 15° ungefähr 4 Theile Chloralhydrat zu einer anfangs neutral, später sauer reagirenden Flüssigkeit auf. (Flächiger.) Aether, Chloroform. Schwefelkohlenstoff, Benzol und Petr oleumäther lösen es in der Wärme in beträchtlicher Menge auf; 1 Theil Chloralhydrat braucht bei 17° etwa 45 Theile Schwefel kohlenstoff zur Lösung, von siedendem Schwefelkohlenstoff sind hingegen nur 4—5 Theile erforderlich. (Flächiger.) ! ) Chloral hydrat ist nicht brennbar; es besitzt einen stechenden Geruch, scharfen, etwas bitteren Geschmack und bewirkt in Gaben bis zu 2g innerlich eingenommen Schlaf und Bewusstlosigkeit. (Liebreich.)' 1 ) Es geht in den Harn zum Theil unverändert, zum Theil als Urochloralsäure über; der Harn reducirt alkalische Kupferoxyd lösung und dreht die Polarisationsebene nach links, (v. Mering und Musculus.) 3 ) 2. Bei der Destillation (nach Flächiger schon bei 78°) zerfällt es in wasserfreies Chloral und Wasser; ebenso scheidet sich beim Schütteln mit cöncentrirter Schwefelsäure Chloral als farbloses, bei 96—97° siedendes Oel ab. 3. Durch wässerige Lösungen der Alkalien wird es schon in der Kälte unter Bildung von ameisensaurem Alkali und Chloro form zersetzt: C CI,. CH. (0 H) 2 + K0H = CC1 3 H + HC0.0K + H 2 0 Das Chloroform kann an seinem Gerüche oder, wenn man es abdestillirt, an den Seite 98 angegebenen Reactionen erkannt werden; die alkalische Flüssigkeit prüft man auf Ameisensäure (siehe diese). Beim Digeriren mit alkoholischem Kali zerfällt Chloralhydrat in Chloroform und Ameisensäureäthylester. 4. Wegen der Entstehung von Chloroform bei der Einwirkung von Alkalien gibt das Chloralhydrat alle jene Reactionen des Chloroforms, bei welchen Lösungen von Alkalien Anwendung finden (siehe Seite 100). Reibt man Chloralhydrat mit gleichen Theilen Aetzkalk und Thymol zusammen, so färbt sich die Mischung in kurzer Zeit schön roth. >) Pharm. Chemie. II. Anfl. Berlin 1888. Seite 89. 2 ) Berl. Ber. II. 269. 3 ) Berl. Ber. VIII. 662. Vortmasn, chemische Analyse. 15