- 203 — Filter, wie die übrigen Waschwässer. Nach dem Erkalten lässt ■sich die geringe Menge der auf dem nassen Filter zurückgebliebenen Fettsäure leicht von diesem entfernen und in die Schale bringen. Man trocknet die Fettsäuren eine Stunde bei 100—110°, wägt sie nach dem Erkalten, trocknet nun 15—20 Minuten bei derselben Temperatur, wägt abermals und setzt das Trocknen fort, bis zwei aufeinanderfolgende Wägungen annähernd übereinstimmen. Die Gewichtsmenge der in Wasser unlöslichen Fettsäuren, welche aus 100,9 Fett erhalten werden können, ist die Hehner- sche Zahl. 6. Bestimmung der Verseifungszahl der in Wasser unlöslichen Fettsäuren. Häufig begnügt man sich nicht mit den Verseifungszahlen der Fette allein, sondern man bestimmt auch die Verseifungszahlen der freien Fettsäuren. Man stellt sich diese zunächst dar, wie bei der Ermittelung der Hehner sehen Zahl angegeben wurde, und verfährt nun mit den abgeschiedenen Fettsäuren genau so, wie Seite 198 bei Ermittelung der Säurezahl angegeben wurde. Die Verseifungs zahl oder auch Säurezahl der freien Fettsäuren ist diejenige Menge Kaliumhydroxyd (in Milligrammen), welche zur Neutralisation von 1 g der getrockneten, in Wasserunlöslichen Fettsäuren noth wendig ist. 7. Bestimmung der Acetylzahl. Bei der Einwirkung von Essigsäureanhydrid auf freie Fett säuren nehmen diejenigen derselben, welche alkoholische Hydro xylgruppen enthalten, also Oxysäuren sind, das Eadical der Essig säure auf (sie werden „aeetylirt”). Ermittelt man die Säurezahl und die Verseifungszahl dieser aeetylirten Fettsäuren, so ergibt die Differenz der beiden Zahlen die Esterzahl derselben, welche als Acetylzahl bezeichnet wird. (B. Benedikt.) 1 ) Zur Bestimmung der Acetylzahl werden 20—50 g der nach Seite 202 erhaltenen, in Wasser unlöslichen Fettsäuren in ein Kölbchen gebracht und mit dem gleichen Gewichte Essig säureanhydrid zwei Stunden lang am Bückflusskühler gekocht. Man spült die Mischung hierauf in einen großen Kolben, versetzt sie mit 500—600 cm 3 heißem Wasser und kocht, indem man mittelst eines Capillarrohres einen schwachen Kohlensäurestrom durch die *) Wayner’a Jahresb. 1887. 1187. 14*