198 ihre Echtheit und etwaige Verunreinigungen fast ausschließlich die sogenannten quantitativen Eeactionen, und zwar die: 1. Bestimmung der Milligramme Kaliumhydroxyd, welche zur Neutralisation der in 1 g des Fettes enthaltenen freien Fett säuren nothwendig sind (Säurezahl); 2. Bestimmung der Milligramme Kaliumhydroxyd, welche zur Zerlegung der in lg Fett enthaltenen Fettsäureester erforderlich sind (Esterzahl); 3. Bestimmung der Milligramme Kaliumhydroxyd, welche von der Gesammtmenge der in 1 g Fett enthaltenen Fettsäuren gebunden werden (Verseifungszahl, Köttstorfer’sehe Zahl); 4. Bestimmung der Jodmenge in Grammen, welche von 100 </ Fett direct aufgenommen wird (Jodzahl); 5. Bestimmung der Anzahl Kubikcentimeter zehntelnormaler Natronlauge, welche zur Neutralisation der aus 2'5 g Fett erhaltenen flüchtigen Fettsäuren nothwendig sind fBeichert’sche Zahl); 6. Bestimmung der Menge der in Wasser unlöslichen Fett säuren, welche aus 100 Theilen Fett erhalten werden können (Hehner’sehe Zahl); 7. Bestimmung der Verseifungszahl der freien Fettsäuren; 8. Bestimmung der Ester zahl der acetylirten Fettsäuren (Acetylzahl). Zur Ausführung der quantitativen Eeactionen müssen die Fette von ihrem Wassergehalt und von festen, nicht zu den Fetten ge hörigen Verunreinigungen (wie Pflanzenfragmenten, Schmutz u. a.) befreit werden. Man bringt sie in ein kleines Becherglas oder eine Glasschale und trocknet sie längere Zeit und unter häufigem Um rühren mit einem kleinen Glasstabe bei 100—110°. Hierauf filtrirt man das geschmolzene Fett durch ein Papierfilter, indem man nöthigeufalls den Trichter während der Filtration erwärmt. Lässt sich das verflüssigte Fett schlecht filtriren, so löst man es in Chloroform oder Benzol, filtrirt die so erhaltene Lösung, dampft sie in einer Schale vorsichtig ein, trocknet den Eückstand bei 100° und lässt dann im Exsiccator erkalten. 1. Bestimmung (1er Säurezahl. Man löst 2—5 g Fett in einem Gemenge von 20 cm 3 (säure freiem) Aether und 10 cm 3 Alkohol auf, setzt einige Tropfen Phe- nolphtaleinlösung hinzu und titrirt mit wässeriger oder alkoholischer Halbnormalalkalilösung bis zur Eothfärbung. Bei geringem Gehalt