196 säureester, welche durch Wasser in freie Schwefelsäure, Fettsäure und Glycerin zerlegt werden. 5. Salpetersäure wirkt je nach der Concentration mehr oder weniger heftig oxydirend auf die Fette ein, wobei Oxalsäure, Bern steinsäure, Adipinsäure und andere Säuren entstehen. 6. Salpetrige Säure verwandelt oleinhaltige Oele in butter weiche oder feste Massen; die Wirkung beruht darauf, dass das flüssige Olein in festes Elaidin übergeführt wird. Glyceride anderer Fettsäuren als Oelsäure werden durch salpetrige Säure nicht verändert. Um die Beaction mit salpetriger Säure (Elaidinprobe) aus zuführen, benützt man eine der folgenden Vorschriften: a) man bringt in ein Probirrohr 10,9 Oel, 5 g Salpeter säure (spee. Gew. = 1-40) und 1 g Quecksilber, löst letzteres durch gelindes Schütteln auf, lässt hierauf 20 Minuten stehen, schüttelt die Mischung dann gut durch und beobachtet nach Verlauf einer oder mehrerer Stunden deren Consistenz (Poutet); b) man bringt 10 cm 3 Oel, 10 cm 3 25procentige Salpetersäure und 1 g Kupfer in ein Probirrohr und lässt stehen; c) man schüttelt 3—5 Theile des Oeles mit 1 Theil gewöhn licher concentrirter Salpetersäure, fügt hierauf einige Tropfen einer concentrirten wässerigen Lösung von Kaliumnitrit hinzu, schüttelt gut durch und lässt in kaltem Wasser stehen. (E. Donath.) Je nach dem Olei'ngehalt des Oeles erstarrt letzteres nach einer oder mehreren Stunden. Trocknende Oele erstarren nicht. 7. Bei der Einwirkung von Chlor oder Brom geben die Fette und Oele Substitutionsproducte; die Glyceride der Oel- und der Leinölsäure liefern auch Additionsproducte. Thrane werden beim Einleiten von Chlorgas geschwärzt. Jod wird von Fetten und Oelen, welche Oel- oder Leinöl säure enthalten, direct aufgenommen. Die Addition erfolgt leicht, wenn man die Fette mit einer alkoholischen Lösung von Jod und Quecksilberchlorid digerirt. (v. Hübl) 8. Kocht man Fette oder Oele mit den wässerigen Lösungen der Alkalien, so wirken diese, wenn sie verdünnt sind, fast gar nicht ein; in concentrirtem Zustande zerlegen sie die Fette und Oele unter Bildung von fettsaurem Alkali (Seife) und Abscheidung des Alkohols (Glycerin, Cerylalkohol etc.). Die Verseifung geht sehr rasch vor sich, wenn man die Fette mit einer alkoholischen Alkalilösung kocht.