186 Wird der Ester tropfenweise in eine heiße Mischung von Kaliumbichromat und verdünnter Schwefelsäure eingetragen, so wird er zu Yaleriansäure, valeriansaurem Amylester und Salpeter säure oxydirt. 11. Phosphorpentoxyd wirkt auf Amylnitrit lebhaft ein; man erhält ohne Gasentwicklung eine braune feste Masse, welche bei der Destillation mit stärker Kalilauge in Ammoniak, Essigsäure und Propionsäure zerfällt. 12. Beim Erhitzen mit Alkoholen wird das Eadical Amyl im Ester durch Eadicale der Alkohole mit niedrigerem Kohlenstoff- gehalt im Molekül ersetzt. Methylalkohol gibt Isoamylalkohol und Methylnitrit; Aethyl- und Propylalkohol wirken langsamer ein. (G. Bertoni.) 1 ) Prüfung des käuflichen Amylnitrits. Die Verunreinigungen des käuflichen Präparates können sein: Aethylalkohol, Aethylnitrit, Amylalkohol, Amylnitrat, Valeraldehyd, freie Yaleriansäure und Salpetersäure. Nachweisung des Aethylalkohols. Man schüttelt das Präparat mit wenig Wasser und prüft die wässerige Lösung nach Seite 110. — Ist Alkohol in nicht zu geringer Menge zugegen, so nimmt beim Schütteln mit Wasser das Volumen des Esters ab, dasjenige des Wassers aber zu. Aus der Volumzunahme kann man auch die Menge des vorhandenen Alkohols bestimmen, wenn man die Menge des Esters vorher gemessen hatte. Prüfung auf Aethylnitrit, Amylalkohol und Amyl- nitrat. Bei Anwesenheit von Aethylalkohol und Aethylnitrit werden das specifische Gewicht und der Siedepunkt des Amylnitrits er niedrigt. Destillirt man daher das käufliche Präparat aus einem Wasserbade ab, so gehen Aethylalkohol und Aethylnitrit zuerst über und können in den ersten Fractionen des Destillates nach gewiesen werden. Hinterbleibt ein bei 100° nicht flüchtiger Eüek- stand, so kann dieser Amylalkohol oder Amylnitrat enthalten. Man prüft ihn auf Amylalkohol nach Seite 119. Amylnitrat erkennt man durch Verseifung des Eückstandes mit wässerigem Alkali und Prüfung der alkalischen Flüssigkeit auf Salpetersäure oder durch Erhitzen des Eückstandes mit entwässertem Natriumacetat, wobei Amylacetat entweicht; behandelt man den ') Gazz. chim, XII. 435. Jahresb. f. Chem. 1882. 646.