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162 die Hydrochinonlösung erst mit Anilin, dann mit Natriumhypo chlorit, so erhält man ebenfalls eine erst blaugrüne, dann braun werdende Flüssigkeit, welche nach dem Ansäuern mit Salzsäure braun und trübe ist. 5. Eisenchloridlösung bewirkt in einer wässerigen Hydrochinonlösung eine rasch vorübergehende Blaufärbung, worauf die Flüssigkeit gelbbraun wird; beim Stehen scheiden sich unter Entfärbung der letzteren bräunlichgrüne nadelförmige Krystalle ab, beim Kochen entweicht Chinon, das an seinem Geruch leicht erkannt werden kann. Schüttelt man die auf Zusatz von Eisenchlorid braun gewordene Lösung mit Äther, so färbt sich dieser hellgelb und hinterlässt beim Verdunsten einen hlaugefärbten Rückstand, welcher auf Zusatz von conc. Schwefelsäure sich vorübergehend violett färbt und dann zu einer bräunlichrothen Flüssigkeit auflöst. 6. Conc. Schwefelsäure löst Hydrochinon zu einer farb losen Flüssigkeit auf; beim Erwärmen wird diese erst gelb, dann grün (Absorptionsspectrum Tab. VII.), schließlich braun. Setzt man zur schwefelsauren Lösung vor dem Erwärmen einen Tropfen einer Eisenalaunlösung hinzu, so ändern sich die Färbungen nicht. 7. Mit einigen Tropfen conc. Salpetersäure färbt sich eine Hydrochinonlösung beim Erwärmen gelblichroth. Löst man Hydrochinon in 1 cm 3 Eisessig, fügt 3—4 Tropfen conc. Schwefel säure, dann 1 Tropfen conc. Salpetersäure hinzu, so färbt sich die Flüssigkeit gelb. 8. Löst man Hydrochinon in conc. Schwefelsäure und fügt 1—2 Tropfen Eykmann’s Keagens hinzu, so nimmt die Lösung eine schmutzig rothhraune Färbung an ; beim Verdünnen mit Wasser wird die Flüssigkeit gelblichbraun, trübe und bleibt so auch nach dem Übersättigen mit Ammoniak. Dasselbe Verhalten zeigt die schwefelsaure Hydrochinonlösung auch zu Liebermann’s Reagens. 9. Versetzt man die Lösung des Hydrochinons in conc. Schwefelsäure mit Traubenzuckerlösung, so wird die Lösung braun, auf Zusatz von Wasser und Ammoniak braun und trübe. Ebenso verhält sich Hydrochinon beim Erwärmen mit Glycerin und conc. Schwefelsäure. 10. Beim Erhitzen mit Bicarbonsäuren und conc. Schwefel säure verhält sich Hydrochinon, wie folgt: a) mit Oxalsäure erhält man eine farblose Schmelze, deren wässerige Lösung farblos ist, auf Zusatz von Ammoniak vorüber gehend gelb, dann farblos wird.