110 an. — Diese ßeaction tritt nur bei nicht zu geringen Mengen von Alkohol ein; Aceton zeigt dasselbe Verhalten, Aldehyd hingegen gibt diese Eeaction nicht. 6. J o d löst sich in Alkohol wenig; die Lösung besitzt eine braune Farbe. Erwärmt man gelinde eine alkoholhaltige Flüssig keit, versetzt sie mit einigen Tropfen Kalilauge, dann mit pulver förmigem Jod bis zur schwachen Bräunung und erwärmt wieder, so scheidet sich ein hellgelbes Krystallmehl von Jodoform aus. (.Liebens Jodoformreaction.)Q Dieselbe kann auch so ausgeführt werden, dass man in die gelinde erwärmte, alkoholhaltige Flüssigkeit 5—6 Tropfen Kalilauge (1 :10), dann eine Jodlösung (1 Th. Jod, 1 Th. Jodkalium, 10 The. Wasser) einträgt, bis zur schwachen Bräunung, und diese durch 1 Tropfen Kalilauge zum Verschwinden bringt. (Hager.) * 2 ) Diese Eeaction ist außerordentlich empfindlich, bei einer Verdünnung des Alkohols von 1 :2000 ist derselbe noch deut lich nachweisbar. Das gebildete Jodoform kann an seinem Gerüche, seiner Krystallform und mittelst der Lustgarten’sehen Eeaction (Seite 102) als solches erkannt werden. Der Wert derselben wird leider etwas beeinträchtigt durch den Umstand, dass noch viele andere organische Substanzen unter denselben Umständen ebenfalls zur Bildung von Jodoform Anlass geben. Nach Lieben scheinen alle Körper, welche die Gruppe CH 3 . CO . C — oder CH 3 . CH. OH . C — enthalten, die Jodoformreaction zu geben z. B. Aldehyd, Aceton, gemischte Ketone, Isopropylalkohol u. a., dagegen nicht normaler Propylalkohol. Essigsäure. Äthyläther. 7. Erwärmt man eine alkoholhaltige Flüssigkeit mit einer Lösung von Quecksilberoxydnitrat, so wird das letztere zum Theil zu Oxydulsalz reducirt; auf Zusatz von Ammoniak er hält man mithin einen um so reichlicheren und schwärzeren Nieder schlag, je mehr Alkohol zugegen war. Methylalkohol reducirt unter denselben Umständen das Quecksilbers alz nicht. (Jaquemart.) 3 ) 8. Versetzt man 100 cm 3 der zu untersuchenden Flüssigkeit mit 2 cm 3 kalt gesättigter Kaliumbichromatlösung, 8 cm 3 verdünnter Schwefelsäure (1:1), einigen Stückcken Bimsstein und erwärmt, so wird der Alkohol in Aldehyd übergeführt; destillirt man 20 cm 3 ab, kocht diese einige Secunden mit 3 cm 3 conc. Natronlauge und lässt dann erkalten, so erhält man bei 0 - l Proc. Alkohol eine gelbe *) Ann. Chem. Pharm. Spl. Bd. VII. 218. 2 ) Z. f. a. Ch. IX. 492. V. a. Krämers Acet o n be s ti mmun g S. 106. 3) Z. f. a. Ch. 1879. XVIII. 291.