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LO Welchen Werth der Staatswirth in guten Straßen er kennt, dafür mag als Beleg gelten, daß der preußische Staat schon vorlängst die Vermehrung seines National vermögens durch den bloßen Gewinn an Zeit, welchen die von ihm erbauten 1200 Meilen Knnststraßen herbei- gefnbrt, auf 50 Millionen Thlr. anschlug; — daß eben die ser Staat zum Bau neuer Kunststraßen erst noch vor 2 Jah ren ein neues Anlehen von 12 Millionen kontrcchirt hat. — Beweis genug, wie vielmehr parates Staatsvcrmögen wohl nicht besser als auf Straßenbau anznlegen steht. So groß nun aber auch der Vorzug der heutigen Kunst straßen vor den ehemaligen minder vollkommenen Heer straßen ist, und wenn man wohl annehmen kann, daß man aus jenen jetzt, wo die Kunst sich im Stein-Straßen bau erschöpft —, das non plus ultra einmal erreicht hat, — mit gleichem Kraft- und Geldaufwande 100 Centner transportirt, wo man sonst kaum 20 Centner fortschleppte; so haben doch die letzteren Jahrzehnte in Anwendung der Technik und Mechanik auf Straßen-Bau- und Transport eine Erfindung im Großen zur Anwendung gebracht, welche, eigentlich deutschen Ursprungs, und zwar schon Jahrhunderte hindurch vom deutschen Bergmanne in seinen unterirdischen Bauen angewandt, jetzt erst Epoche macht, und zumeist von England und Nordamerika knltivirt, dort nicht blos die besten Steinstraßen verdrängt, sondern auch, in Verbindung mit der Anwendung des Tampfö zur Fortbewegung der Fuhrwerke, einen gänz lichen, nie geahnten, Umschwung in dem gesammteu Zu stande der menschlichen Gesellschaft zur Folge haben muß. Ein im Prinzip höchst einfaches Mittel ist es, wodurch diese Wunder hcrvorgebracht werden, nämlich: daß man, statt, wie bisher, in Erd- oder Grand-Gleisen oder ans Stein-Pflaster, oder auf einer Bahn kleingefchlagener Steine zu fahren, (welche Materialien alle entweder ausweichen, oder leicht zerstörbar find — von Regen und