Bericht. (Erstattet in der Ständcsttzung vom 16. Aug. 1834.) Hohe Ständeversainmlmig! Es ist eine Angelegenheit von höchstem Interesse, ja eine Lebensfrage für das gestimmte deutsche, insonderheit aber für unser hessisches Vaterland, für welche ich auf einen Augenblick die Aufmerksamkeit der hohen Versamm lung mir erbitte. Wie auf den Meeren und Flüssen die Schifffahrt, so ist auf dem Lande der Straßenbau: die Erleichterung, Sicherung, Beschleunigung und Verwohlfeilung der Land transportmittel für Menschen, wie für Erzeugnisse, der jenige Gegenstand, welcher seit einigen Jahrzehnten einen größeren Einfluß auf die materielle Wohlfahrt der Staa ten des Festlandes geübt hat, als irgend ein anderer. Niemand wird dies leugnen, der mit einiger Auf merksamkeit den Handelszusiand des verflossenen Jahr hunderts mit dem gegenwärtigen vergleicht. Niemand wird die Vortheile und Vorzüge verkennen, welche die jenigen Staaten, die im Bau von Kunststraßen voraus eilten, gegen jene voraus hatten, welche darin zurück ge blieben. Der Reisende sowohl, als der Kaufmann für seine Waarensendungen, wählt stets den besten, den wohlfeil sten, dm schnellsten, den sichersten Weg. Die Industrie, Fabriken und Manufakturen, siedeln sich nur da an, ge deihen nur da, wo die rohen Stoffe am schnellsten und wohlfeilsten zu beziehen, die fertigen abzusetzen sind; Agrikultur und rohe Produktion aber gedeihen wiederum nur da, wo Industrie, wo Gewerbe und Handel blühen, mithin Verzehr, Verkehr und Verbrauch ist. 2*