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an da- Kriegsministerium erlassen hat, haben folgen den Wortlaut: .In Wiederaufnahme Meiner lang jährigen Stellung als Chef des vormaligen I. Reiter- RegimentS— jetzigen I. Husaren-RegimcntS Nr. l8 — erkläre Ich Mich hiermit zum Chef dieses Regi ments und bestimme gleichzeitig, baß das I. Husaren- Regiment Nr. 18 fortan 1. KönigS-Husarcnregiment Nr. 18 benannt werden soll. Dresden, am 30. Juli 1891. gez. Albert." Ferner: .Ich habe Ihre Ma jestät die Königin am heutigen JubiläumStage beS 2. Husaren-Regiments dir. 19 zum Chef dieses Re giments ernannt und bestimme hierdurch zugleich, daß das 2. Husaren-Regiment Nr. 19 fortan 2. Kö- nigin-Husaren-Regiment Nr. 19. benannt werden soll. Dresden, am 23. Juli 1891. gez. Albert." — Dresden. Sonnabend Abend »ach 7 Uhr ist ein Pferdebahnkondukteur dadurch schwer verunglückt, daß er an der Ecke am Georgplatz und der Gewandhausstraße zwischen zwei rasch aneinander vorbeifahrenve Pferdebahnwagcn gerieth. Derselbe war zwischen die beiden Wagen so fest eingeklemmt, daß dieselben erst zurückfahren mußten, ehe man den bcklagenSwerthen Beamten aus seiner schrecklichen Lage befreien konnte. Er hatte offenbar schwere innere Verletzungen davongetragcn und schrie laut vor Schmer zen. In dem nahe gelegenen Cafe Franyais wurde er zunächst untergcbracht. — Infolge Entschließung res Rektors der Uni versität Leipzig ist sechs Stuvirenvcn das akade mische Bürgerrecht entzogen woroen, weil sie in diesem Sommersemester nicht eine einzige Vorlesung belegt hatten. — Leipzig. Ein erschütternder Unglücksfall hat sich Donnerstag Vormittag in einem Grundstücke der Windmühlenslraße zugetragen. Ein in einer dort be findlichen Steindruckerei beschäftigter 17jahriger Lehr ling wurde in der im Hofe gelegenen Aschengrube auf dem Bauche liegend todt aufgefunden. Wie man annehmen muß, scheint der Lehrling beim Ansschütten der Asche den Aschenkasten in die Grube fallen ge lassen zu haben und, um ihn wieder herauszuholcn, in dieselbe hineingesliegen zu sein. Dabei ist ihm allem Vermulhen nach der Grubendeckel, der durch ein Gewicht zum Selbstzuschlagen eingerichtet ist, auf den Kopf gefallen, hat ihn betäubt, und schließlich ist der Bedauernswerthe den Erstickungstod gestorben. — Chemnitz, 1. .August. Eine interessante Er scheinung bot sich gestern, Freitag, Mittag den Be wohnern der umliegenden Häuser des „Burgkellers". Während des zwischen 12 und 1 Uhr Nachmittags sonst ziemlich schwach auftretenden Gewitters entlud sich daselbst ein sogenannter Kugelblitz. Diese höchst seltene und gefährliche Erscheinung vollzog sich in folgender Weise. Mitten auf der Annabergerstraße bildete sich plötzlich um angegebene Zeit in Hausvöhe ein Feuerball in der Größe einer Kegelkugel; derselbe zog sich rasch zusammen und explobirte bombenariig unter heftigem Krach. Nach allen Seiten sprühten Strahlen, während der Hauptstrahl sich nach dem Günthel'schen Grundstück richtete, woselbst er den Giebel und Essenkopf unbedeutend beschädigte. — Chemnitz. Freitag Nachmittag ereignete sich in dem Walde zwischen Plaue und Flöha ein beklagcns- werther Unglücksfall. Ein hiesiger Schankwirth und dessen Sohn, ein Schulexpedient, waren dorthin Pilze sammeln gegangen und wurden von dem gestern über das Flöhathal hinziehenden Gewitter überrascht. Sie suchten unter einem Baume Schutz und wurden dort vom Blitz erschlagen. Waldarbeiter fanden die Beiden entseelt in aufrechter Stellung an einem Baum lehnend vor. Der Vater hatte noch den aufgespannten Regen schirm in der Hand. Sofort angestellte Wiederbe lebungsversuche blieben erfolglos. Die Aufhebung der Leichen geschah dann von Seiten des königlichen Forstamtes. — Chemnitz. Welche unheilvollen Folgen das Wegwerfen von Kirschkernen haben kann, lehrt fol gender hier vorgekommene Fall: In der Königstraße batte ein Mädchen während des Genusses von Kirschen die Kerne auf die Straße geworfen; eine korpulente Frau trat auf einen solchen Kern, rutschte aus und fiel hin, wobei sie einen vor einem Schaufenster stehenden Herrn derart anstieß, daß derselbe durch das Schaufenster auf die ausgelegten Maaren stürzte und sich die Nase erheblich verletzte. Im selben Augenblicke fuhr aber auch ein Pferdebahnwagen vorüber, welcher die Frau überfuhr und an beiden Beinen schwer verletzte. Das Mädchen wurde sofort verhaftet. — Zwickau, 30. Juli. Ein Kriminalprozeß von fast einjähriger Dauer fand durch die am 28. und 29. d. M. vor hiesigem Landgericht stattgefundene Hauptverhandlung seine Erledigung. Angeklagt waren 11 Personen beiderlei Geschlechts von hier und Um gegend wegen Diebstahls, Hehlerei rc. Die Dieb stähle, über 300, meist Einbrüche, waren bis Glauchau Meerane, Greiz, Altenburg rc. erstreckt worden. In vierzig Fällen wurden die Angeklagten überführt. Die beiden Hauptbetheiligten, die Handarbeiter Stüber und Siegel hier, erhielten die zulässig höchste Strafe von je 1b Jahren Gefängniß und je 10 Jahren Ehrenrechtsverlust zuerkannt. Berurtheilung trat bei allen Angeklagten ein. Wegen der großen Zahl der Angeklagten, Zeugen rc. fand die Verhandlung im Schwurgerichtssaale statt. — Plauen i. B. Am Abend des 29. Juli traf abermals eine Anzahl böhmischer und ungarischer Arbeiter auf dem oberen Bahnhof hier ein, welche, aus Amerika zurückkehrend, wieder in ihre Heimath fuhren. Bon diesen Leuten war nur einer der deutschen Sprache etwas mächtig, und dieser erzählte, daß der Zuzug in Amerika ein außerordentlich starker sei und die Meisten keine Arbeit erhielten. Der Lebensunterhalt sei sehr theuer und die Leute, welche weder der deutschen, noch der englischen Sprache mächtig seien, fielen zum großen Theil in die Hände gewissenloser Ausbeuter, welche sie zu schweren Ar beiten verdingten, wobei sie kaum so viel verdienten, um ihr Leben zu fristen. Sehr Viele würden mit Freuden in die mißlichen Verhältnisse ihrer Heimath zurückkchren, wenn sie nur so viel behalten hätten, um die Ueberfahrt bezahlen zu können. — Falk en st ein. Der Bahnbau Falkenstein- Muldenberg hat in die sonst so stillen Wälder des romantischen Göltzschthales lärmendes Treiben ge bracht. Ueberall werden Hoch- oder Tiefbauten aus geführt; eine schmalspurige Baubahn bringt Material zum Aufschütten des an- einer Stelle 23 Meter hohen Dammes. Alltäglich donnern während der Frühstücks-, Mittags- und Vesperpause zahlreiche Sprengschllsse; denn nicht nur um der Bahn Platz zu machen, sondern auch um Steine für den Unterbau zu gewinnen, werden Felsen abgetragen. Zur Freude jeden Natur freundes werden inreß der zweigipflige Lochstein und der düstere Schwarzenstein vor der Zerstörung be wahrt bleiben. — Schlettau. In unserer Stadt tagte am 29. Juli eine Versammlung von einigen 30 Ver tretern des 35. ländlichen Landtagswahlkreises und wurde Or. Kühlmorgen einstimmig als Kandidat der Ordnungsparicien für die bevorstehende Wahl proklamirt. In allernächster Zeit werden die einzel nen Ortsausschüsse ihre diesbezügliche Arbeit be ginnen und iit somit eine starke Skimmenmajorität für den bezeichneten Kandidaten zu erwarten. — Die Kirche zu Mülsen St. Jacob erhält zwei neue Glocken von etwa 10 Centner Mehrgewicht als die alten Glocken. Anläßlich der Beschaffung der neuen Glocken wurde eine fachmännische Prüfung des Thurmes auf seine Sicherheit unternommen. Diese ergab jedoch, daß der Thurm, sog. Dachreiter, sich gegen 25 Ctm. nach der Kirche zu geneigt hat und daß das Baikenlager durch das gegen 800 Ceniner schwere Mauerwerk dcS Thurmes erheblich überlastet ist. ES ist daher die Abtragung dieses Mauerwerkes und die Verkleidung des Thurmes mit Bretterverschlag und Schieferdeckung angeordnet worden. — Vergangenen Dienstag Nachts wurde von dem Bahn-Hilfswärler Locke auf der Strecke Nieder- schlema-Stein ein Nummerstein, welcher von ruch loser Hand herausgerissen und auf die Schienen gelegt worden war, vorgefunden, und wäre, wenn dies nicht rechtzeitig bemerkt, der von Zwickau kommende Nachkzug dadurch ernstlich gefährdet ge wesen. Der Thäter ist noch nicht ermittelt. — Eine in der Presse zirkulirende Notiz, daß von Seiten der Königl. Generaldirektion der Staats bahnen in Erwägung gezogen werden soll, die sächsischen Bahnhöfe so einzurichten, daß dieselben nur dem reisenden Publikum geöffnet sind, ist nach vorliegen den anderen Berichten dahin zu ergänzen, daß die fragliche Einrichtung wahrscheinlich und wenigstens hinsichtlich der Perrons schon vom nächsten Jahre an in Kraft treten wird. Auch ist anzunehmen, daß diese Neuerung nicht auf Sachsen beschränkt bleibt, sondern demnächst auch in Preußen zur Einführung gelangen dürfte. — AuS dem Erzgebirge, 31. Juli. Sonn tag, den 23. August dss. Js. findet in Weipert in Böhmen eine Versammlung von Abgeordneten böh mischer und sächsischer Gebirgsvereine statt, in der über die Herbeiführung einer einheitlichen Wege bezeichnung berathen werden soll. Die Versammlung war bereits für die Osterzeit geplant worden, doch hatte sie wegen der ungünstigen Witterung verschoben werden müssen. Der nordwestböhmische Gcbirgs- vereinS-Verband verbindet mit der Versammlung zu gleich einen Verbandsausflug nach Weipert und auf den Bärenstein in Sachsen. Vorort des Verbandes ist Teplitz. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 4. August. (Nachdruck verboten.) Am 4. August 1866, also vor 2S Jahren, hielt König Wilhelm, vom Kriegsschauplatz zurückkehrend, seinen Einzug in Berlin. Am selben Tage erfolgte die Mittheilung des Ent wurfs zum norddeutschen Bundesvertrage an die betheiligten deutschen Regierungen. Es war der erste bedeutungsvolle Schritt zum engen Anschluß der einzelnen deutschen Staaten und Regierungen an einander, der Anfang des Schutz- und Trutz-Bündnisses deutscher Stämme gegen fremde EroberungS- gelüste, eines Bündnisses, wie es natürlicher und selbstverständ licher nicht gedacht werden kann. b. August. Freudigen Anklang im ganzen Lande fand die Rede, mit der am 5. August 1868 der preußische Landtag eröffnet wurde. Obgleich als Sieger heimkehrend, hielt es der König und die Regierung doch für angebracht, von der Volksvertretung die Indemnität zu erbitten. Es wurde anerkannt, daß die Staats ausgaben der letzten Zeit der gesetzlichen Grundlage der Ver fassung entbehrten und cs wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß die jüngsten Ereignisse dazu beitragen würden, die uner läßliche Verständigung zwischen Regierung und Landtag zu er zielen, damit der bisherige Konflikt um so sicherer zum Abschluß gebracht werde, als die politische Lage des Vaterlandes die Einrichtung eines einheitlichen Bundes-Heeres unter Preußens Führung gestatten werde, dessen Lasten von allen Genossen des Bundes gleichmäßig getragen würden. Der Landtag, obschon in demselben die alten Parteiführer und gefeierten Kammer redner wieder erschienen waren, bot doch ein anderes Bild dar; man war auch hier davon überzeugt, daß der Augenblick des Triumphes und der Kraft zu einer vollen und aufrichtigen Versöhnung benutzt werden müsse. Zu dieser ist es denn auch gekommen. Das Verdienst der damaligen Regierung ist es, zuerst die Hand dazu geboten zu haben; es war ein großer, Weiser, rühmlicher Entschluß von welthistorischer Bedeutung, welcher die Siege im Felde erst fruchtbar machte und adelte. Erna. Novelle von L. Haid heim. (8. Fortsetzung.) Seit vierzehn Tagen weilte Erich von Willwart auf Schloß FroySbcrg. Für einen heiteren lebens lustigen Offizier hätte man sich schwerlich eine ange nehmere Art, den Urlaub zu verwenden, denken können. Reiten, jagen, Fahrten in die Nachbarschaft zu Wagen oder in einem vortrefflichen Ruderboot, fröhliche Abend gesellschaften und mehr oder minder feierliche Mittag essen bei den Bekannten des Vetters wechselten mit Gesellschaften, die er selbst gab, und da er eine wahre Virtuosität in der schwierigen Kunst, ein tadelloses Herrendiner zu arrangiren, besaß, so war er nicht nur stets der Willkommene bei seinen zahlreichen Freunden, sondern geradezu der Gefeierte, dessen Ein ladung man mit größter Bereitwilligkeit folgte. Und trotz dieser bevorzugten Stellung führte August von Froysberg seinen Gast wie im Triumph von Haus zu Haus, cs war leicht zu sehen, daß er mit höchster Genugthuung von seinen Kousinen und von dem Hause des Generals Grumbach redete. Erich fühlte deutlich, daß er mit seinem Besuche dem Vetter einen großen Gefallen erwies und dieser suchte ihm auf alle er denkliche Weise den Aufenthalt auf dem Lande ange nehm zu machen. Zwei Wochen hindurch war Erich in der That nicht zur Besinnung gekommen; was ihm aber im Anfang eine Wohlthat gewesen, wurde ihm jetzt schon zur Last. Er sehnte sich nach Einsamkeit, denn riesen groß wuchs die Unruhe seiner Seele über die Zer streuungen hin, die sich ihm boten. Er begrüßte eS daher mit Freude, als Froysberg sich bei ihm beim Morgenkaffee entschuldigte, er habe heute den ganzen Morgen mit einem Baumeister zu lhun, deu er her beschieden. Seine verschiedenen Vorschläge, sich die Zeit zu vertreiben, wies Erich dankend zurück. Er wollte rudern, der See lockte ihn. Und so saß er denn nach ein paar Stunden müßig und müde im Boote und ließ sich auf den dunklen Fluten des Sees treiben. Der Himmel war eintö nig grau; die dunklen Fichtenwälder in der Ferne — hier und da unterbrachen weite Schilfstrecken die Uferszenerie, welche ein mehr oder minder zurllckge- schobenes Gutsgehöfe, alte schöne Parkbäume, auch wohl Kirchthürme und die rothen Dächer eines Dor fes zeigte. Eine stille Melancholie lag heute über der Landschaft — völlig entsprechend dem trüben Sinnen des jungen Mannes. Er halte schon manchen thörichten Streich bereut, o, gewiß, aber was „Reue" hieß, das lernte er jetzt mit Entsetzen mehr und mehr erkennen. Und dabei lächeln zu müssen — kein Wort zu sagen von den brennenden Schmerzen der Seele, mitten in dem ge wohnten. Lebenskreise sich stündlich zu erinnern, daß man nicht in der Lage ist, länger mitzuthun. Selbst sein Vetter ahnte noch nichts, nahm offenbar dienst liche Unannehmlichkeiten als Grund des Urlaubs an und war zu zart, weiter zu fragen. In unerquicklichen Gedanken saß er im Kahn und sah in das Wasser, während derselbe langsam mit der Strömung trieb, welche am jenseitigen Ufer ent lang zog. Da rief ihn eine Kinderstimme an: „Mann! Mann! pflücke mir eine weiße Blume." Eine andere Kinderstimme rief: „Mir auch eine, Mann. Ach bitte, mir auch eine." Er blickte empor. Eine weibliche Stimme rief leise die Kinder zur Ruhe, mit erschrecktem hastigen Tone. Ein verwildertes epheuumranktes Gartenhaus in Form eines alten Thürmchens stand hart am Wasser auf einer steil aus dem See aufstrebenden Terrasse, die von Mauerwerk gestützt wurde. DaS Innere deS kleinen Gebäudes bildete nach dem Wasser zu eine offene Halle, deren unterer Theil durch ein Eisengeländer geschlossen war. Zwischen diesem Gitter durch streckten sich bittend kleine Arme und Hände, und die dazu gehörenden weiß gekleideten Kinder riefen protestirend: „Laß un» doch, Erna, wir wollen Blumen. Der Mann soll sie uns geben." „Wartet nur, ich bringe sie schon," rief Erich zu rück, pflückte einige Wasserlilien und fuhr an das Gitter heran. Die Kinder jubelten. Er hatte gesehen, daß noch eine dritte Person dort war. Die Kinder nannten sie Erna und ein Helles Kleid war für den Augenblick sichtbar gewesen, jetzt aber verschwunden. lich, Hinz emp! steig nicht auf herz': recht MÜh! zune festkl schre <! war hatte einen bring ließ , 3 ließ : Hals ihn e Erich gegen mein aber men T merkb in Su Erde E im A I! und r — ni II ihre b sichts „c E> quickli hatte Ei Tagen mit di „2 Kinder tungen Glück, „C sie. W lich ge Di Hugo Erna s Dc froh d: zu sich Na in eine Si ausgefi befestig Ar all' ihr Eir wohl a niedrig einen i schäft z und sei als im ,G lange g etwas «S mas -I- meine ( er unw „D lassen - in ernsi „D das Gl Sie „D- dern in Wie klug un für sehr than, w Er .D. „Ei: