Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Lestrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Jasr««««. Dienstag, den 4. August 18S1. Abhaltung von Sainaritmnrsen. Die Königliche AnitShauptmannschaft veranstaltet mit Zustimmung der Be zirksvertretung sogenannte Samartterkurse, bei welchen Anleitung zur ersten Hilfeleistung bei Unfällen, Verwundungen u. s. w. bis zum Eintreffen des Arztes gegeben wird. Die Dauer der Curse ist aus 14 Tage berechnet, der Unterricht unent geltlich; derselbe findet in den Abendstunden statt. Nachdem sich in dankenswerther Weise zunächst die Herren Aerzte Or. mell. Hohmann in Schneeberg, vr. mecl. Köhler hier, l)r. msck. Köhler in Aue, l)r. nmci. Matthesius in Aue, l)r. meck. Müller hier, I)r. inock. Schlamm in Eibenstock, Ur. llwci. Zsch au in Eibenstock zur Leitung der Curse bereit erklärt haben, ergeht an die Gemeindevertretungen des Bezirkes, die Herren Fabrikbesitzer, Vorstände von Feuerwehren und alle sonstigen Interessenten Aufforderung, bis zum 10. August 1891 die Anmeldung der zur Theilnahme bestimmten Personen bei einem der genann ten Herren Aerzte zu bewirken, worauf weitere Mittheilung wegen Beginn des Unterrichtes erfolgen wird. Schwarzenberg, den 31. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Bekanntmachung. Auf Anordnung des Königlichen Finanzministeriums und unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der Königlichen Oberforstmeisterei Eibenstock vom 27. Juli 1891 wird hierdurch bekannt gemacht, datz auf dem Staatsforstre viere Schönheide vor dem 16. August d. I Preitzelbeeren nicht gesammelt werden dürfen, daß das Sammeln von Waldbeeren über haupt nur während der Zeit von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends erfolgen darf und daß der Handel mit denselben innerhalb des Waldes untersagt ist. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldstrafe von 3 öis 15 Mark unnachsichtlich geahndet und haben sich die Betroffenen außerdem der Konfiskation der bereits gesammelten Preißelbeeren nebst Gefäßen zu gewärtigen. In eine gleiche Strafe verfallen diejenige» Personen, welche vor dem an gegebenen Zeitpunkte im genannten Forstreviere außerhalb der öffentlichen Wege mit Preißelbeeren betroffen werden. Schön Heide, am 31. Juli 1891. Die Polizeivewllltung des Staatsforstrcvieres daselbst. Franck«. Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Sattlcrmeisters O»i-I L,uli in Eibenstock wird heute am 31. Juli 1891, Nachmittags 5 Uhr das Konkurs verfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 31. Augnst 1891 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalter-, so wie über die Bestellung eines GläubigcrausschusseS und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, sowie zur Prüfung der angemeldcten Forderungen auf den 10. September 1891, Vormittags 10 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Alle Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge meinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung anferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 25. August >891 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock I. V.: Porzig, Aff. Die auf den 4. August 1891, Nachm. 2 Uhr, angesetzte Mobiliarversteigerung findet nicht statt. Eibenstock, am 3. August 1891. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Diekmann. H-lz Wersteigernng ans H»m-s hübler Staatsforstrevier. Im Möckel'schcn Gasthofe zu Hundshübel sollen Mittwoch, den 12. August 1891, von Borin. 9 Uhr an 1994 w. Klötzer von 8—15 Ctm. Oberstärke,! 3,-> und > . . 681 . „ „ 16-22 „ 433 ... 23—55 „ 1 Rm. w. Nutzknüppel, 42980 w. Reisstangen, 2—7 „ sowie ebendaselbst Donnerstag, den 13. Attgnst 1891, von Vorm. 9 Uhr an 78 Rm. w. Brennschcite, 31 Rm. w. Brennknüppel, 96 Rm. w. Neste,» wie 34,8« Wellenhot. Brennreisig und 294 Rm. w. Stöcke, toben unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. K. Forstrevierverwalt. Hnndshübel u. K. Forstrentamt Eibenstock, I. V. llosenlmnm, K. Forstass. am 3l. Juli 1891. lvolfframm. Unterstärke, 'lana >Abth. 14 und 57, der i Rest auf dem Reviere 1 zerstreut, Hagesgeschichte. — Deutschland. Im Reichsamt des Innern wird gegenwärtig ein Bericht über den Verlauf der jüngst in Berlin abgehaltenen Handwerker-Kon ferenz ausgearbeitet. Dieser Bericht soll dem Kaiser nach dessen Rückkehr vorgelegt werden. Bekanntlich haben sich die Mitglieder dieser Konferenz einstimmig für die Einführung des Befähigungsnachweises ausge sprochen. Doch hört man, daß in Regierungskreisen nach wie vor keine Neigung für eine derartige Maß regel besteht. Der erwähnte Bericht soll auch in diesem Sinne abgefaßt sein. — Berlin. Der Eisenbahnminister Thielen hat die Vorstände der Vereine .Zonentarif" in Berlin und .Eisenbahnreform" in Hamburg in Audienz empfangen. Wie die .N. Z." berichtet, erklärte der Minister, daß Versuche mit dem Zonentarif gemacht werden sollen, und zwar sei Berlin als Mittelpunkt de« neuen Systems in Aussicht genommen; bei den Versuchen, die man plane, denke man zu nächst an Eisenbahnen, welche in ihrer ganzen Linie in das Gebiet des preußischen Eisenbahnnetze- fallen und deren Endpunkte nicht allzu weit von Berlin entfernt seien, wie dies z. B. bei der Berlin-Stettiner und der Berlin-Hamburger Bahn der Fall wäre. — Erfurt, 31. Juli. Der Kaiser hat das ihm von der Stadt Erfurt gelegentlich der großen Ma növer für den 16. September angebotene große Fest abgelehnt, weil an diesem Tage große militärische Hebungen anberaumt sind. Der Monarch wird, wie von zuständiger Seite versichert wird, an diesem Tage die in und um Erfurt vereinigten Divisionen des 4. Korps, sowie die kombinirtc Reservedivision in eigener Person gegen das feindliche II. Korps führen. Demnach dürfte der 16. September als der interessanteste Manövertag zu betrachten sein. — Belgien. Der französische Gesandte in Brüssel hatte den Auftrag erhalten, zn sondiren, ob der belgischen Regierung ebenfalls ein Besuch des französischen Geschwaders angenehm sein würde und falls König Leopold einen dahin zielenden Wunsch ausspräche, den Flottenbesuch zuzusagen. Das Entgegenkommen der französischen Regierung ist aber am Brüsseler Hofe ohne jedes Ergebniß geblieben und deshalb ist von einem Besuch des französischen Geschwaders in einem belgischen Hafen keine Rede mehr. — England. 17 große britische Kriegsschiffe, darunter die Flaggschiffe .Camperdown" und „Anson" werden zusammcngezogen, um das französische Ge schwader auf der Rhede von Spithead zu begrü ßen. Die Königin wird da- Geschwader am 20. Au gust besichtigen und alsdann die Offiziere in Osborne empfangen; in Portsmouth wird, nach einem Bericht der „V. Z.", das Geschwader von den Spitzen der Admiralität und den städtischen Behörden empfangen. Admiral Clanwilliam giebt den französischen Offizie ren zu Ehren einen großen Ball, und die städtischen Behörden werden die Offiziere und Mannschaften festlich bcwirthen. — Frankreich. Der bevorstehende Besuch der französischen Flotte in England findet in Paris wenig Sympathie, und eS wird gar kein Hehl daraus gemacht, daß die Einladung keineswegs er wünscht sei. Minister Ribot ist Gegenstand viel facher Angriffe, weil er kleinlicher diplomatischer Be denken halber die Einladung nicht abgelehnt habe, da deren Annahme die Bedeutung der russischen Reise abzuschwächen geeignet sei. — Rußland. Wie die „Köln. Ztg." ausführt, zeige da- Telegramm des Zaren an den Präsiden ten Carnot, daß Ersterer auf einiges Einvernehmen mit Frankreich hohen Werth lege, so daß der Zar um dieses Wunsches willen die bei ihm sehr tiefgehende Abneigung gegen die Republik überwand. Zu einem förmlichen Bündniß werde eS aber nie kommen. lieber diesen Punkt habe man sich von Petersburg aus nach Pari» ganz genau ausgesprochen, wobei die Russen den Franzosen keinen Zweifel ließen, daß sie sich nicht förmlicher Weise zu binden gedenken. Die Franzosen begnügten sich damit um so williger, als ihnen weit gehende Versprechungen alle Genugthuung geben, die jetzt noch durch das Telegramm des Zaren öffentliche Verstärkung erhalten. Local« «nd sächsisch« Nachricht«». — Dresden. Die OrdreS, die Se. Majestät der König bezüglich de« 1. und 2. HusarcnregimentS