Kirche für die Dörfer Streitdorf, Gablenz und Bernsdorf vor 1254 angelegt wurde, ein wilder Marktverkehr x ). Um ihn nach dem städtischen Marktplatz zu ziehen, wurde, nachdem die Stadt durch Brand im Jahre 1333 gänzlich zerstört worden war, eine Umgestaltung der ursprünglichen Siedlungsanlage vorgenommen. Aus dem bisherigen Markt wurde eine Folge von Plätzen ent wickelt, um den Marktverkehr aufzulockern. Auf diese Weise entstanden Topfmarkt (21), Holzmarkt und Roßmarkt. Um den Markt an der Johanniskirche in die Stadt hereinzuziehen, wurde eine neue direkte Verbindung dorthin geschaffen, wozu die Anlage eines neuen Stadttores, des Johannistores, notwendig wurde. Dafür wurden die beiden Tore an der Grundstraße auf gegeben; das östliche am Roten Turm verschwand ganz, das westliche sank zur Pforte herab; die ursprüngliche Grundstraße sei nur noch im Verlaufe bedeutungsloser Gassen erkennbar. Die von Rabenstein kommende Straße wurde mit der von Zwickau kommenden verschmolzen und durch das Nikolaitor in die Stadt geführt. Auch die Straßen von Osten und Süden vereinigten sich nunmehr bereits außerhalb der Stadt und traten durch das Johannistor in die Stadt ein. Das Chemnitzer Tor wurde be nutzt von einer Straße, die nach Stollberg und ins mittlere und westliche Erzgebirge führte 2 ). Nur die Straße von Norden her benutzte wie bisher das Klostertor und erreichte den Markt durch die Klostergasse, um aber nunmehr nicht mehr dem süd lichen Chemnitzer Tore zuzustreben, sondern um sich mit der West-Oststraße zu vereinigen und mit dieser gemeinsam die Stadt durch das Johannistor zu verlassen. Die Verkehrsent lastungsstraßen wurden beibehalten, so in erster Linie die Lang- J ) Es wird nicht ersichtlich, ob Laudeley an eine Vorstadtsiedlung denkt. Er spricht S. 19 f. nur von Zusammenströmen bäuerlicher Bevölkerung und dem sich nach den Gottesdiensten ergebenden Tauschhandel, sodann aber von einem „Vorstadtmarkt“. 2 ) Fig. 2 wird sie bezeichnet „nach Annaberg“, das aber erst 1497 gegründet würde. Insofern gibt Fig. 2 nicht den „Zustand Mitte 15. Jhs.“ wieder.