Für die Sprengel der Pfarrkirchen zu Zwickau und Plauen i. V. liegen Grenzbeschreibungen aus den Jahren 1118 und 1122 vor 1 ), für das Remser Klostergebiet von 1143 2 ), für das von Zschillen von 1174 3 ). Die Besitzungen des Klosters Altzelle werden 1185 umschrieben 4 ), und schließlich haben wir für die Besitzungen des Bischofs von Meißen in der Oberlausitz als vielleicht lehr reichstes Stück von allen die sog. Oberlausitzer Grenzurkunde, die Verhältnisse des Jahres 1223 wiedergibt ä ). In den drei zu letzt aufgeführten Fällen war die Rodung bereits in Gang ge kommen, aber noch keineswegs vollendet; die übrigen liegen vor ihrem Beginn. In die Reihe und in den Zusammenhang dieser Grenzum schreibungen gehört auch diejenige der hersfeldischen Besit zungen in der Mark Meißen; sie kann nur dem 12. Jh. entstammen. Die 981 an Memleben gelangten Burgwarde lagen mit ihrem Zubehör wie alle Burgwarde 6 ) selbstverständlich im Altsiedel land, in der Hauptsache nördlich der Freiberger Mulde. Als man in Hersfeld vom Beginn der Rodungen in diesen östlichen Ge bieten vernahm, begann man sich um die anscheinend bisher völlig vernachlässigten Besitzungen im Meißnischen zu kümmern und suchte sich ein möglichst großes Stück des Erzgebirgswaldes zu sichern. Das Gebiet bis hinauf zum Kamm des Gebirges in der Gegend von Zöblitz wurde als Zubehör der beiden Burgwarde in Anspruch genommen 7 ). Damals muß unter uns unbekannten Umständen die Herstellung der Grenzbeschreibung erfolgt sein. Die Aufzeichnung liegt nach der Chemnitzer Klostergrün dung, denn die proprietas Kemeniz, worunter nur das Chemnitzer ') ÜB. d. Höchst. Naumburg, hrsg. F. Rosenfeld, 1. Bd- Nr. 116, 124. -) ebenda Nr. 158. 3 ) Cod. I 2, Nr. 404. 4 ) Cod. I 2, Nr. 510. *) N. Laus. Mag. 95, 1919, S. 88 ff. •) Vgl. die Karte der vor 1100 genannten mitteldeutschen Burgen und Burgwarde in Von Land und Kultur, Festschr. f. Kötzschke, 1937, nach S. 80. ’) Vgl. die Karte bei Kästner-Schiller a. a. O. S. 38.