für den Fluß bereits Thietmar bekannt *). Die Anwesenheit dieser schweifenden Jäger, die Königsleute waren, bietet auch einen ersten Anhaltspunkt, weshalb bei der Gründung eines königlichen Klosters der Blick gerade auf den Ort des späteren Chemnitz fiel. Ob sie selbst slawischen oder deutschen Volks tums waren, muß offenbleiben. Gerade die angeführte Aufzeich nung für Saalfeld zeigt deutlich, wie ostwärts der Saale in den Herrschaftsbezirken des 11. Jahrhunderts sich deutsche mit slawischer Bevölkerung mischte. In einer fast unbesiedelten Gegend, in-der nur einige Wolfs jäger im Auftrage des Königs der Jagd auf das offenbar reichlich vorhandene Wild und Raubzeug obliegen, ist ein Markt für ört liche Bedürfnisse, für den Austausch der Erzeugnisse der Um wohner, sinnlos. Die Bestätigung dieser Ansicht gibt ja oben drein der Wortlaut des Privilegs von 1143 selbst: den Einwohnern des locus Chemnitz wird Zollfreiheit im ganzen Reiche verliehen. Es wurde also erwartet, daß sie zu Handelszwecken die anderen königlichen Märkte aufsuchen würden. Damit können wir einen Schritt weitergehen. Wir wissen, daß 1143 als Bewohner der zu gründenden Marktsiedlung Fernhänd ler erwartet wurden, daß man annahm, sie würden nicht nur ge legentlich oder periodisch nach dem Markte Chemnitz kommen. Wäre dies der Fall gewesen, so müßte man als dessen Bewohner, da es sich um einen Ort ohne Hinterland handelt, Zwischen handel nach den Orten der Umgebung also nicht in Betracht kommt, eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Leuten an nehmen, die ihren Unterhalt aus der Beherbergung und Ver pflegung der Marktbesucher und der Regelung der äußeren Dinge des Marktverkehrs, Bereitstellung und Unterhalt von Verkaufsständen und allenfalls Beihilfe beim Warentransport fanden, wobei es nahehegend wäre, an Angehörige der familia des Klosters zu denken, die all dies im Auftrage des Klosters vornahmen. Statt dessen haben wir also unter dem forurn x ) I 3; III 16; hrsg. Holtzmann, S. 6, 116.