Forschung 1 ), obwohl einzelne einschlägige Arbeiten, die zum Teil sogar über das Ziel hinausschossen 2 ), erschienen sind. Er ist auch heute nicht gegenstandslos, wenn es auch keineswegs an verheißungsvollen Ansätzen zur Überwindung dieser Ein seitigkeit fehlt. Wie es besser zu machen sei, hat Rudolf Kötzschke selbst in mustergültiger Weise am Beispiel Markgraf Dietrichs von Meißen gezeigt. In der vorliegenden Untersuchung ist der Versuch gemacht worden, vom Ausgangspunkte der An fänge der Stadt Chemnitz aus, die bisher gänzlich im Dunkel lagen, das gleiche Problem für den gleichen Raum, jedoch für eine frühere Zeit aufzurollen, in der noch nicht das Landes fürstentum, sondern das Königtum die Vorhand hat. Wesentlich ist mir dabei weniger das Ergebnis, daß die Anfänge der be handelten Städte in ältere Zeit zurückreichen, als bisher ange nommen wurde, und daß das Städtewesen des Gebiets auf diese Weise in seiner schon bekannten Mittelstellung zwischen Westen und Osten deutlicher sichtbar wird, als daß ich eine über Jahr zehnte sich erstreckende Beharrlichkeit der königlichen Politik zu erkennen glaube, eine Linie, die nicht nur den Herrscher wechsel, sondern sogar den Übergang des Königtums vom Sachsen Lothar auf das schwäbische Geschlecht der Staufer überdauert. Die zur Durchführung gewählten Mittel haben sich gewandelt, das Ziel aber, die wirtschaftliche Erschließung des großen erzgebirgischen Waldgebietes und seines Vorlandes in Anlehnung an Böhmen durch Siedlung städtischer und bäuer licher Art und dadurch schließlich die Schaffung einer Königs domäne großen Ausmaßes blieb das gleiche. Es wird dabei deut lich, daß bei der Stadtgründung die vorhandenen „starken kauf- Vgl. H. Spangenberg, Territorialwirtschaft und Stadtwirtschaft, 1932, S. 17. Die Gültigkeit dieses Vorwurfs wird nicht dadurch gemin dert, daß die sonstigen Ausführungen Spangenbergs zu berechtigter Kritik herausgefordert haben. Vgl. vor allem F. Rörig, Territorial wirtschaft und Stadtwirtschaft. HZ. 150 (1934). a ) z. B. S. Rietschel, Die Städtepolitik Heinrichs des Löwen, HZ. 102, 1908.