bäuerlichen Siedlung erhofft wurde. Nach wie vor blieb neben den Burggrafen die Durchführung des Ganzen dem Markgrafen Konrad anvertraut. Die Vogtei über das Kloster Chemnitz wurde ihm bestätigt; die hundert an das Kloster Bürgel geschenk ten Königshufen gehörten zwar zum Pleißnischen Königsforst, wurden aber ausdrücklich als in der Mark Meißen gelegen be zeichnet. Die Vermutung wird nicht fehl gehen, daß alle diese Maßnahmen wie die Privilegien füi Chemnitz und Bürgel/Remse ins Jahr 1143 gehören. Die Errichtung der Burggrafschaften ist tatsächlich durch geführt worden, und das Bestehen einer civitas Meißen ist um 1150 bezeugt. Man gewinnt dagegen nicht den Eindruck, daß die Verwirklichung der westerzgebirgischen Pläne in den folgenden Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hätte. Das Kloster Remse zwar wurde in der Tat errichtet, und auch in Zwickau wird die Erbauung einer stadtähnlichen Siedlung durchgeführt worden sein. In Chemnitz dagegen haben wir hierfür keinen An haltspunkt, und insbesondere die bäuerliche Ansiedlung scheint zunächst nicht recht in Gang gekommen zu sein. Die Besiedlung der Grafschaft Hartenstein kam über ziemlich kümmerliche An fänge nicht hinaus, und noch 1165/70 klagen die Remser Nonnen über Mangel an Lebensmitteln, da ihre Güter zu weit entfernt seien x ). Hier war also nichts geschehen, während auf benach bartem Naumburger Bistumsland die Anlegung des Dorfes Weidensdorf damals just im Gange war. Der Gebirgswald leistete anscheinend dem Anbau größeren Widerstand als der wohl wesentlich lichtere Wald des Niederlandes, etwa der Gegend von Pegau. Der König, der im Reiche nicht über die für eine tat kräftige Außenpolitik notwendige Macht verfügte, ließ sich trotz dem zur Teilnahme am zweiten Kreuzzug verleiten. Als ein in seiner Kraft gebrochener Mann kehrte er heim und verzehrte sich in fruchtlosen Kämpfen gegen die welfische Opposition. Es ist auch nicht wahrscheinlich, daß Markgraf Konrad die Durch- ) UB. Naumburg I, Nr. 277.