legenen Teile Mitteldeutschlands, in frühere Zeit hinabreichen, als man gemeinhin anzunehmen geneigt ist, und zugleich fiel ein unerwartetes Licht auf die Kloster- und Städtepolitik der deutschen Könige des 12. Jahrhunderts in Verbindung mit ihrer Siedlungs- und Wirtschaftspolitik. Diese neuartigen und, wie ich meine, im Zusammenhang der allgemeinen deutschen Ge schichte nicht unwichtigen Feststellungen gelten freilich zu nächst nur für einen ganz beschränkten Raum. Die vorliegende Untersuchung liefert nur einen Baustein zu einem Gebäude, das künftig mit Hilfe ähnlicher Arbeiten in anderen Gebieten, wo die Quellenlage vermutlich eine günstigere ist, zu errichten sein wird. Ich glaube immerhin, daß die vorzutragenden Ergeb nisse über das rein ortsgeschichtliche, ja über das landesge schichtliche Interesse erheblich hinausgehen. Zunächst freilich haben wir uns in ortsgeschichtliche Einzel heiten zu vertiefen, um ein haltbares Fundament für weiter gehende Schlüsse zu schaffen. Mag der beschrittene Weg mit unter gewunden, die Untersuchung umständlich erscheinen, so wolle man im Auge behalten, daß direkte Nachrichten gerade für die wichtigsten Fragen fehlen und daß H. Ermisch, der bisher wohl beste Kenner der Quellen zur älteren Geschichte von Chemnitz, im Jahre 1893 schrieb, Fortschritte auf dem Ge biete der Erforschung der Anfänge des Klosters und der Stadt Chemnitz seien kaum zu erwarten, es sei denn, daß ein nicht vorauszusehender Glücksfall neue Quellen erschließe 2 ). Dieser Glücksfall ist nicht eingetreten. Wenn trotzdem versucht wird, durch schärfere Interpretation der vorhandenen dürftigen und spröden Überlieferung über den damaligen Forschungsstand, der im Grunde noch der heutige ist, hinauszukommen und bis an die Grenze des Erkennbaren vorzudringen, so gilt es, die dann unvermeidlichen Vermutungen und Hypothesen nach allen Seiten hin zu stützen. Auch auf eine kritische Auseinander- b Festschrift zum 750jährigen Jubiläum der Stadt Chemnitz, 1893, S. V.