ebenso ist er anscheinend mit dem Schultheißenamt in Altenburg verfahren: 1262 adressiert er eine Urkunde villico el burgensibus in Aldcnburc ] ). An die Stelle des reichsministerialischen Schult heißen ist also ein markgräflicher villicus getreten. Aber wie die landgräfliche Politik im Pleißenlande nach der Wahl Rudolfs von Habsburg den Rückzug antreten mußte — 1275 finden wir den Burggrafen Albert wieder im Amte und zugleich, wie einst 1253, als Landrichter tätig, vom Landgrafen eingesetzt, wie be tont wird 2 ) — so blieb ihr auch in der Stadt der Erfolg versagt. Die Bürger handelten jetzt völlig selbständig. Sechs Altenburger Bürger führen 1264 das Stadtsiegel, ohne daß ein Schultheiß oder villicus mitwirkte 3 ), und 1272 befreien die namentlich ge nannten constdes dem Deutschordenshause communi consilio habito zur Errichtung einer Schule eine curia von allen städtischen Leistungen 4 ), wiederum ohne Mitwirkung des Schultheißen oder villicus. Es ist diejenige Urkunde, in der die consules hervor heben, sie seien a burgensibus in Aldcnburc constituti 6 ). 1268 steht an der Spitze einer von den duodecim civitatis Altenburgensis ausgestellten Urkunde zwar ein als villicus bezeichneter Vor sitzender, aber er heißt Heinricus Clipeator, entstammt also einer Handwerkerfamilie und kann schwerlich als stadtherrlicher Be amter gelten 6 ). Erst 1273 taucht wieder das Schultheißenamt auf, aber ein grundlegender Wandel ist eingetreten: es ist in den erblichen Besitz der Familie Kaufmann (Mercator) überge- ’) Landesarchiv Altenburg Or. 99 IX E. 24. Fehlt bei Dobenecker. 2 ) Dob. IV Nr. 1246. 3 ) Or. II 60 Landesarchiv Altenburg. Dob. II Nr. 3223 (unvollst.). 4 ) UB. Deutschordensballei Thüringen I, Nr. 245. 5 ) Bemerkenswert ist auch die Arenga: Ut omnia quecunque feceri- mus cum consilio permancant inconvulsa. 6 ) Landesarchiv Altenburg, Ratsbibi. C. II 51 Bl. in und 124. Heinrich Schilder oder Clipeator gehört im letzten Drittel des 13. Jhs. zu den angesehensten Bürgern der Stadt. Vielleicht ist die Familie zum Großhandel übergegangen und fand Aufnahme ins städtische Patriziat.