dagegen. Gewiß ist Barbarossa, der nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die strategische Bedeutung Goslars erkannte, wiederholt dorthin gekommen '). Daß er dieses alte Reichsgut nicht aus der Hand geben wollte, soll sogar einer der Gründe für den Bruch mit Heinrich dem Löwen gewesen sein. Der Schwerpunkt der staufischen Macht lag aber anderswo, am Rhein, in Schwaben und in Franken. Von hier aus wurde sie seit der Zeit Konrads III. nach Mitteldeutschland vorgetrieben. Dagegen nimmt die Bedeutung des sächsischen Reichsgutes in den Harz landen, auch südlich des Harzes, gerade seit der Zeit Barbarossas merklich ab. Der Norden wurde Heinrich dem Löwen überlassen, und wenn nach seinem Sturz der König den Versuch machte, hier zu Einfluß zu kommen, so hat dies auf die Dauer keinen Erfolg gehabt. Nicht die Reichsvogtei Goslar und das Reichsgut im Harzlande, sondern Nürnberg mit dem ostfränkischen Reichs gut erscheint in verwaltungsmäßigem Zusammenhang mit dem mitteldeutschen Reichsterritorium um Eger und Altenburg * 2 ). Die Stadt Eger, eine staufische Gründung, gebrauchte demge mäß Nürnberger Recht. Nun geschieht gewiß die Verleihung und Kodifizierung eines Stadtrechts vielfach weniger nach dem Willen oder den Bedürfnissen des Stadtherrn, als nach der herrschenden, nicht zuletzt durch die Herkunft der Bürger bestimmten Rechts gewohnheit. Gerade die Herkunft der Bürger aber ist bei Grün dungsstädten wenigstens bis zu einem gewissen Grade wenn nicht vom Willen, so doch von den Möglichkeiten des Stadtherrn abhängig. Daß Barbarossa Leute aus dem Verbreitungsgebiete Goslarer Rechts, also aus Sachsen, nach Altenburg gerufen habe, erscheint nicht nur zweifelhaft, sondern ausgeschlossen. Er muß sie vielmehr bereits vorgefunden haben. Wie kamen sie hin ? Bei den Bemühungen um die Beantwortung dieser Frage stoßen wir wiederum auf den Namen Kaiser Lothars. Es ist bekannt, daß Altenburg seit der Zeit Barbarossas von deutschen *) UB. der Stadt Goslar, hrsg. G. Bode, 1. Bd. 1893, S. 25 ff. 2 ) Mon. Boica 31 a, S. 491. Vgl. Schlesinger, Egerland . . . S. 75 f.