um Rabenstein wahrscheinlich. Damit wäre erklärt, weshalb der Komplex der Chemnitzer Klosterdörfer den Zusammenhang der waldenburgischen Herrschaften unterbricht: das Kloster sowohl wie die Herren von Waldenburg brachten deutsche Bauern zur Ansiedlung, und der jeweilige Siedlungsbereich entspricht dem späteren Herrschaftsbereich. Schon zur Zeit der Stadtgründung wäre dann das Geschlecht der späteren Klostervögte und Stadt richter in der Chemnitzer Gegend ansässig geworden. Nicht nur der Waldenburger Burgenbau zwischen 1165 und 1172, sondern auch die dann für die gleiche oder ein wenig spätere Zeit zu ver mutende Errichtung der Burg Rabenstein und die bäuerliche Be siedlung ihres Umlandes stünde im Zusammenhang mit der Chemnitzer Stadtgründung, und in Rudolf von Brand dürften wir vielleicht den ersten reichsministerialischen iudex der Stadt Chemnitz erblicken. Ein Schritt ins Ungewisse, den wenigstens anzudeuten ich dennoch nicht unterlassen kann. Denn die Chem nitzer Stadtgründung, bei der der Abt des Klosters nicht be teiligt wurde, die also offensichtlich großzügiger durchgeführt wurde als in Pegau, würde dann im Zusammenhang stehen mit der geplanten Besetzung des Westerzgebirges mit bäuerlichen Kolonisten, die nach 1165 rasch in Gang kommt. Durch die Person des ersten Stadtrichters wäre zugleich bereits für die Gründungszeit eine weitere Beziehung zu Altenburg hergestellt, einer Stadt, mit der wir Chemnitz später in so enger Verbindung antreffen. 7- Auf die Anfänge der Stadt Altenburg ebenso wie auf die der dritten pleißnischen Reichsstadt Zwickau gilt es einen Blick zu werfen, bevor die älteste Geschichte von Chemnitz in einen all gemeinen Zusammenhang hineingestellt werden kann. Seit der Zeit Rudolfs von Habsburg steht Chemnitz mit diesen beiden Städten in engster Verbindung. In Gemeinschaft mit Altenburg und Zwickau erscheint Chemnitz 1290 erstmalig als civitas im- ■perio attinens. Auf Veranlassung des Königs schlossen die Städte Schlesinger