Mustrirtes Magazin begleitet von der Schnellpost für Moden. Eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung. Unter besonderer Rücksicht auf die Interessen der Gegenwart, redigirt von I-i». F. A. Wiese. M27.U.28.^ Neue Folge. Zweiter Jahrgang. Inhalt von 27 und 28. Empfindungen, welche das Einathmen von Schwefeläther bewirkt. Smec's Apparat. — Silberblicke: Die seltsamen Brüder (Eine wahre Begebenheit). Betrachtungen musikalischer Kunstzustände der Gegenwart (Beschluß). Die stille Akademie oder die Sinnbilder. Factisch. Sein und Schein. Mimik. Fanny Cerito.— Ein öffentlicher Charakter. — Made moiselle Sanchioli. — Der verhängnißvolle Ring (Fortsetzung). — Die Wahl des Hochzeitskleides. — Miscellen: Der Carrapato. Fle dermäuse in Brasilien. Die Nebenblätter der d'oe^oinetia vanksü. — Modenbericht. Empfindungen, weiche das Einathmen von Schwefci- Aethcr bewirkt. Smee's Apparat zum Einathmen des Aethcrs. In der letzten Sitzung der Pariser Akademie der Wissen schaften wurden von mehren Anwesenden Mittheilungen über das Einathmen von Schwefeläther als Vorbereitung für schmerz hafte chirurgische Operationen gemacht. Gredy berichtete über die Empfindungen und Resultate, welche das Einathmen von Schwefeläther mittels einer Röhre, die an eine etwa 1^ Litre enthaltende Flasche befestigt war, in ihm hervorgebrachl, Fol gendes: »Der Reiz, welchen ich gleich anfangs in der Kehle fühlte, machte mich husten; allein entschlossen, auszuharren, triumphirte ich bald über dieses kleine Hinderniß. Reiz und Hu sten schwanden bei fortgesetzter Einathmung. Zunächst fühlte ich eine Betäubung und Eingenommenheit des Kopfes, von Hitze begleitet, gleichsam als wenn Dunst von Branntwein oder einer andern berauschenden Flüssigkeit nach dem Gehirn aufstiege; diese Betäubung theilte sich sehr schnell zuerst den Füßen, dann den Beinen und Armen und hierauf den Lenden mit und wuchs mit jeder Inspiration. In den sensitiven Organen spürte ich ein angenehmes Gefühl von Warme und ein Vibriren, ähnlich dem, welches man erfährt, wenn man einen zitternden Körper berührt. Als diese beiden Empfindungen ihren Höhepunkt erreichten, er fuhr ich einen Eindruck, dec sowohl angenehm als wollüstig war und dem ähnelte, welchen Berauschung erzeugt. Diese Benom menheit und Düseligkeit ist es, welche den Schmerz bei den Ope rationen vermindert. Mein Gesichtssinn war nicht merklich ein genommen, weit mehr das Gehör und dieses wurde immer schwächer, je schwächer ich mich fühlte und die Berauschung zu- (Smee's Apparat.) nahm. Ich überzeugte mich indeß, daß Geruch, Geschmack und Gefühl durch die über mich kommende all gemeine Betäubung nicht im eigent- 14