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69 zu bestimmen versucht, wie sich die ammoniakbindende Kraft des Bodens gegenüber der Kraft, mit welcher das Wasser Ammoniak absorbirt und das vom Boden gebundene diesem zu entziehen vermag, verhält. Zu dem Ende sind die folgenden Versuche angestellt worden. Um die Ueber- sicht über dieselben zu erleichtern, haben wir jedem Versuche die Frage, die er beantworten soll, vorangestellt, der der Versuch als Antwort folgt. Kann man aus Wasser, worin freies Ammoniak enthalten ist, dieses letztere durch Ackererde vollständig absorbiren lassen? Es werden 200 Grm. Ackererde mit 50 CC. einer titrirten Am moniaklösung, welche für sich 10,6 CC. Stickstoff von 18" beim Schütteln mit der bromirten Lauge ausgab, während jene Menge Erde für sich 1 CC. desselben damit entwickelte, und 400 CC. Wasser im Laufe von 6 Tagen, oftmals stark geschüttelt. Nach Verlauf dieser Zeit werden 50 CC. Wasser decantirt und mit der bromirten Lauge geschüttelt. Diese gaben 0,2 CC. Stickstoff aus. Da nun 450 CC. Wasser im Ganzen mit der Erde zusammen geschüttelt waren, und diese Menge denselben Procentgehalt freien Am moniaks enthalten mußte, wie die 50 CC-, welche decantirt waren, so müßte im Ganzen ein 9. 0,2 oder 1,8 CC. Stickstoff entsprechendes Quantum Ammoniak in den 450 CC. Wasser frei zurückgeblieben sein, während die 200 Grm. Erde den Rest 11,6—1,8 — 9,8 CC. Stick stoff entsprechend fest gebunden enthielt. Um zu sehen, ob dieses Ammoniak wirklich vorhanden war, oder vielmehr zur Controle der Untersuchungsmethode, wurde die Erde sammt den darüber noch befindlichen 400 CC. Wasser mit Boraxlvsung und bromirter Lauge geschüttelt. Hierbei wurden erhalten: 10,5 CC. Stick stoff von 18°. Man hat also zu 'Anfang in der Erde und dem Wasser 11,6 CC. Stickgas in Form von Ammoniak, zu Ende des Versuchs 10,7 CC. Differenz — 0,9 CC. Die geringe Differenz von nur 0,9 CC. ist theils aus dem Fehler der Methode, theils durch Oxydation des Ammoniaks zu erklären.