41 Während die relativen Verhältnisse der einzelnen Organe in der frischen Pflanze bis auf die Blülhen der dritten Periode ziemlich genau mit den von Ulbricht ermittelten Zahlen stimmen, zeigt der Wassergehalt öfter erheblichere Differenzen. Die allgemeinen Gesetze übrigens, wie: — die ganze Pflanze und die einzelnen Organe nehmen mit dem Aelter- werden an Feuchtigkeit ab, an Trockensubstanz zu; die Blätter sind in der frischen Pflanze das an Wasser ärmste Organ u. s. w. — treten auch in meinen Bestimmungen deutlich hervor. Wenn ich in späteren Berechnungen die angegebenen Verhältnißzahlen brauche, so lege ich na türlich immer meine eigenen Bestimmungen zu Grunde. Das Plasma. Unter „Plasma" fasse ich wie oben die Stoffe zusammen, die in dem ausgepreßten Safte nur ftispendirt, nicht gelöst herumschwimmen und denselben trübe machen. Der großen Hauptmasse nach besteht das selbe, wie schon erwähnt, aus Chlorophhllkörnchen; außerdem findet sich etwas von dem Schleim, der die Zellen erfüllt und hin und wieder ein abgerissenes Zellstoffpartikelchen darin. Ist es schon nahezu eine Unmöglichkeit, allen Saft vollständig aus einem Pflanzenorgan zu gewinnen, so kann man gar nicht daran denken, die festen (wenn auch mikroskopisch kleinen) Körner und die Schleinitheile des Plasmas auf mechanischem Wege vollkommen herauszuziehen. Man kann eine Pflanzenmasse noch so sein zerstoßen und zerquetschen, noch so oft mit Wasser waschen und pressen; sie bleibt immer grün, als Zeichen, daß noch Chlorophyll in den Zellen znrückgehalten wurde. Trotz dieser Ueberzeugung habe ich das durch einfaches Pressen mit dem Safte erhaltene Plasma gewogen, seine Aschenmenge, und wo es die Quantität zuließ, selbst einzelne Mineralkörper bestimmt und ganz in derselben Weise, wie beim Saft angegeben, auf die ursprüngliche frische Pflanze berechnet. Wenn ich diese Resultate in Tabelle HI. hier kurz zusammenstelle, so geschieht dies nicht, als ob ich auf die absoluten Zahlen irgend welchen Werth legte, sondern weil die Resultate eine gewisse Constanz zeigen und weil ich glaube, daß sich aus den relativen Verhältnissen Einiges schließen läßt.