32 ganzen Gang der nachfolgenden Analyse. Leichter und weit vollständiger kann man die Zerkleinerung von Pflanzensubstanzen erreichen, wenn man dieselben einer vorherigen Austrocknung unterzieht. Bei dieser Opera tion werden aber verschiedene organische Körper unlöslich, und mit diesen gehen auch ohne Zweifel zugleich gewisse Mineralstvffe in den unlöslichen Zustand über, so daß man nicht hoffen kann, in dem nachfolgenden wässrigen Auszuge dieselben Substanzen wiederzufinden, die vorher in den Zellen der frischen Pflanze als löslich cursirten. Aus diesen Gründen gab ich es von vorn herein auf, sämmt- lichen Saft aus den zu untersuchenden Pflanzentheilen gewinnen zu wollen, und begnügte mich damit, die Saftquantität zur Analyse zu be nutzen, welche mir eine kräftige Presse aus der zerquetschten Substanz eben lieferte, während ich den in dem Rückstände festgehaltenen Antheil durch Rechnung zu finden suchte. Der Saft einer.Pflanze besteht aus dem in derselben enthaltenen Wasser und einem Theile (dem löslichen) ihrer Trockensubstanz; bestimmt man also die Menge des ausgepreßten Saftes, seinen Gehalt an Trocken substanz und den Wassergehalt des Preßrückstandes, so sind alle Elemente zu der erforderlichen Berechnung gegeben. lOO Theile eines Pflanzen organs lieferten beispielsweise beim Pressen 55 Theile Saft, dieser Saft bestand aus 50 Theilen Wasser und 5 Theilen Trockensubstanz, und in dem Preßrückstande wurden noch 20 Theile Feuchtigkeit gefunden — so mußten diese 20 zurückgehaltenen Wassers noch 2 Theile Trocken masse gelöst enthalten, und in dem Preßkuchen waren demnach zurück geblieben 22 °/o Saft, oder die ganze Pflanze enthielt im frischen Zu stande 55 -s- 22 — 77°/g Saft. Natürlich kann diese Rechnung nur unter der Bedingung gültig sein, daß der zurückgehaltenc Saftanthcil mit dem ausgepreßten ganz gleiche Zusammensetzung hatte; — eine Voraussetzung, die vorläufig als richtig angenommen werden mag. Das practische Verfahren war nun folgendes: Zu denselben Zeiten, in welchen Herr Ulbricht sein Untersuchungsmaterial einholte, und von demselben Ackerslücke wurde eine größere Quantität Klecpflanzen geschnitten (in der Regel wurde zu diesem Geschäft der Morgen gewählt, wenn der Thau eben von den Pflanzen verdunstet und dieselben noch recht frisch und straff waren), die Ernte in das Laboratorium gebracht und dort, in einem kühlen und feucht gehaltenen Zimmer mit Hülfe vieler Hände in