Volltext Seite (XML)
823 Die Wurzeln unserer Pflanzen waren ün Allgemeinen langgestreckt, in vierzeiliger Anordnung sehr dicht verzweigt und lang behaart. Adven tivwurzeln brachen (mit Ausschluß der Versuchsreihen ll. A. und 8., welche fast keine solchen aufzuweisen hatten,) in aussteigender Ordnung an den hypokotylen Stengelgliedern aller Pflanzen in der feuchten At mosphäre über dem Wasserspiegel mehr oder minder reichlich hervor. Die Zahl der Adventivwurzeln war größer, als an Landpflanzcn von gleichem Ausbildungsgrade; doch ist bei letzteren in der Regel die Haupt achse der Wurzel stärker entwickelt. Bisweilen entsprangen Abventiv- wurzeln oberhalb des Pappdeckels, seltener oberhalb der Kotyledonen, an einer Pflanze sogar oberhalb des ersten Laubblattes. Hervorragend durch Zahl und Stärke der Adventivwurzeln waren anfangs folgende Pflanzen: III. 3, III. 8. 2, IV. A. I und 3, IV. 8. I, VI. A. I und 3, VI. 8. 1, 2 und 3, VII. 8. 1 und 2, doch haben in keinem Chlinder die Wurzeln der drei Pflanzen den Raum des Gesäßes ausgefüllt. Später entwickelten auch andere Pflanzen, unter ihnen VII. V., ein vorzugsweise starkes Adventivwurzelsystem, wäh rend an manchen Pflanzen ein Theil der oberen Adventivwurzeln, nach dem dieselben eine gewisse Länge erreicht hatten, von der Spitze her verdorrten. Diese Erscheinung trat jedesmal dann ein, wenn die Ad ventivwurzeln bei einer gewissen Länge den Wasserspiegel nicht berührten. Abgesehen von äußeren Umständen, welche hierfür bisweilen Mitwirken, z. B. dem zufälligen Insertions-Abstande der Adventivwurzeln vom Wasserspiegel, ist dieses Vertrocknen aus mangelndem Streckungsver mögen in der Regel schon ein gewisses Schwächezcichen des betreffenden Pflanzeniudividuums, insofern die Adventivwurzel», bevor sie das Nah- rungsmebium erreichen, gleichsam als Keimlinge auf die Mutterpflanze bezüglich ihres Mineralstoffsbedarfs angewiesen sind. Da nun wiederum auf der Function der Adventivwurzeln zu einem wesentlichen Theile die Ernährung der Buchweizenpflanze beruht, deren Hauptwurzelachse nicht selten eine geringe Längenstreckung und mangelhafte Verzweigung erlangi, so ist es klar, daß durch das Absterben eines Theils dieser Ernährungs organe die freudige Entwickelung der Pflanze beeinträchtigt werden muß. An den Kotyledonen trat die bemerkenswerthe Erscheinung her vor, daß dieselben nach der Blüthe und sogar bei der Ernte mehrfach noch vollkommen frisch, dunkelgrün und kräftig waren; in zwei Fällen 21*