308 Einwirkung von Ammoniaksalzen auf Boden von A. Weiiihold) Assistenten der Station Chemnitz. I. Schweselsaures Uuuno». Wegen der großen Wichtigkeit, welche die Zersetzungen löslicher Salze in Berührung mit dem Ackerboden für die Erklärung der Pflanzen ernährung erlangt haben, sollte der Boden unserer Versuchsstation aus sein Verhalten, zunächst zu Ammonsalzen, untersucht werden. Einestheils wurden die in Lösung übergeführten Bestandtheile des Bodens in Be tracht gezogen; anderntheils hatte ich die Möglichkeit der Auffindung einer Gesetzmäßigkeit in den Mengen des absorbirten Ammons im Auge, die durch die Arbeiten von Henneberg, Stohmann und Bödeker in Aussicht gestellt war und so äußerst wünschenswertst gewesen wäre, um Versuche mit verschiedenen Bodenarten unter einander vergleichen und aufeinander reduciren zu können: da es kaum thunlich ist, für alle Boden arten dieselben Mengen von Salz, Boden und Wasser einzuhalten, weil die wasserhaltcndc itraft mancher Boden so bedeutend ist, daß bei An wendung kleiner Mengen Wasser kein zur Analyse genügendes Quantum Flüssigkeit von dem Boden abgehoben werden kann, bei anderen Boden arten die Absorption so gering ist, daß bei Anwendung größerer Mengen von Lösung das absorbirte Quantum Ammoniak gegen das gelöst blei bende zu klein ist, um mit der nötstigen Genauigkeit bestimmt werden zu können. Bodeker's Untersuchungen haben nun für die Versuche von Henneberg und Stohmann allerdings eine Regelmäßigkeit nach gewiesen; doch darf dieselbe wohl nicht als ein Gesetz bezeichnet werden; denn erstens schließen sich die Versuche nur in engen Grenzen, zum Theil nur scheinbar an die ausgestellten Formeln an, anderntheils ergiebt sich das Gesetz bei näherer Prüfung als an sich selbst im höchsten Grabe unwahrscheinlich. Es sollen sich bei Anwendung gleicher Mengen von Erde und Wasser die Quantitäten des in der Lösung wirkenden Stoffes verhalten