2«« wenig zu bedeuten Hut. Nur dünn vermag Kohlensäure aus der Pflanze in das Bodenwasser einzutreten, wenn in demselben die Concentration der Kohlensäurelösung niedriger ist, als im Zelleninhalte, wenn also dem Bodenwasser keine Kohlensäure durch die Zersetzung von organischen Stoffen im Boden geliefert wird; wo das Bodenwaffer mit Kohlensäure ünprägnirt ist, diffundirt dieselbe in die Pflanze hinein, wie dies auf jedem humnsenthalienden Boden der Fall ist. Die gelösten Stoffe sind im Bodenwaffer enthalten, auS diesem nimmt die Pflanzenwurzel sie auf. Wenn wir auch anuehmen wollten, die Wurzel, die von Wasser umgeben ist, vermöchte die Nahrungsstoffc direct von den Bodentheilcheu anf- znnehmen, so ist dabei doch eine Ernährung der Pflanze factisch un möglich. Ich muß hier noch einmal an das Diffusionsgesetz erinnern, welches uns zeigt, daß, wenn eine concentrirtere Lösung durch eine per meable Membran von reinem Wasser oder einer wenig concentrirten Lösung desselben Stoffes getrennt ist, so lange der gelöste Stoff aus der concentrirtere» Lösung in die minder concentrirte hinüber diffundirt, bis auf beiden Seiten der Membran eine gleich concentrirte Lösung vor handen ist. Ganz dasselbe ist bei der Pflanze der Fall. Nehmen wir einmal als diffundircnden Stoff das phosphorsaure Kali. Beide Be- standtheile desselben, die Phosphorsäure sowie das Kali, seien vom Boden absorbirt und ungelöst in ihm vorhanden; die Wurzel löse diese nun und führe sie in ihre Zellen ein; nun ist aber in der Zelle eine concentrirtere Lösung von phosphorsanrcm Kali als im Bodenwaffer (denn nach von Liebigsollin demselben gar kein gelöstes phosphorsaures Kali Vorkommen) und dasselbe muß unbedingt wieder nach außen, in das Bodenwaffer zurück diffundiren. Ein Hinauf- und Weitcrdiffnndiren in die Pflanze hinein, in deren höheren Thcile, ist nicht möglich. Die Pflanze würde cs auf diesem Wege nur zu einem Kreisläufe der vom Boden absorbirt werdenden Stoffe zwischen Bodentheilcheu, Wurzelzellcn und Bodenwaffer bringen, in welch letzterem sie wieder von den Boden- theilchen absorbirt wurden. Eine Ernährung ist dabei ausgeschlossen. Die Pflanzen haben in jedem nicht mit Wasser gesättigten Boden zweier lei Wurzeln, Wasserwurzelu und Luftwurzeln(? Red.); die ersteren befinden sich in jenen Capillarränmen, welche Wasser enthalten, also in dem Boden wasser, die anderen sind in die wasserfreien Capillarräume hincingewachsen und legen sich zum Theil an die Wandungen des Capillarraumes an. Die Menge der Luftwurzeln ist sehr variabel und hängt ab von dem Feuchtig-