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und 10 Tage mit ihm in Berührung bleibt), und fand, daß die gelbste Menge Stoffe vollständig hinreichen werde, um eine gute Ernte zu liefern. Wieviel wird aber gelöst werden, wenn ini Boden die lösenden Agcntien wie Kohlensäure u. s. w. mit gewirkt hätten, und das Wasser Monate lang mit dem Boden in Berührung geblieben wäre? Eich- Horn hat auch durch Versuch gefunoen, daß Wasser mit I Proc. Chlor natrium oder kohlensaurem Ammoniak viel größere Mengen löste. Wunder stellte ähnliche Versuche an, glaubte aber in Bezug ans Eichhorn's Versuche zum Schluffe berechtigt zu sein, daß im Boden nicht soviel gelöst werde, als zu einer Ernte nölhig sei „vielmehr stehen unsere Resultate — wie er sich ausdrückt — mit den erwähnten von Liebig ausgesprochenen Ansichten im Einklänge." Er ließ ebenfalls Erde mit soviel Wasser in einem verschlossenen Ballon in Berührung kommen, als sie capillarisch festzuhalten vermochte. Nach vierzigtägiger Berührung entzog er die Bodenlösung vermittelst der Luftpumpe dem Boden. Seine Lösung enthielt in 100,000 Theilen: Kieselsäure 2,57 Phosphorsäure Spuren Kalk 8,36 Kali 0,75 u. s. w. Die bedeutende Differenz zwischen den Eichhorn'scheu und den Wunder'schen Zahlen ist offenbar Folge der Verschiedenheit des Bodens; der Poppelsdorfer Boden ist reicher als derjenige, mit welchem Wunder experimentirte. Wunder berechnet ebenfalls' seine Zahlen auf einen Acker. Ein sächsischer Acker von > Fuß Tiefe kann l,500,00» säch sische Pfund Wasser capillarisch festhaltcn, die durch eine Regenmenge von 5,6 Zoll geliefert wird. Eine Regenmenge von 5,6 Zoll soll höchstens in einer Vegetation auf den sächs. Acker Landes fallen. Wunder denkt sich de» Regen auf ei» Mal gefallen, den Boden also mit Wasser gesättigt. „Da die erste (vorstehende) Tabelle angiebt, wie viel Mineralstoffe in >00,000 Theilen Wasser gelöst sind, und da 1,500,000 Pfund Wasser von I Acker festgehalten werden können, so erhält man, indem man die Zahlen der ersten Tabelle mit 15 nmlti- Plicirt, in Pfunden ausgedrückt, die Mengen der Mineralstoffe, die dem Acker durch diejenige Wassermenge entzogen werde», welche er vermöge seiner wasserhallendcn Kraft festhalte» kann, und welche zugleich durch