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28!' schwefelsaures Kali, bei k>) jedoch nur Spuren; das Wasser war drei Tage »ach starkem Rege» gesammelt*). Wenn der Regen in so großer Menge fällt, daß das Wasser in den Untergrund abzieht und mit ihm gelöste Stoffe aus der Ackerkrume nach unten wandern, so werden sie hier jedenfalls unlöslich abgeschieden, absorbirt werden, eö gilt das hauptsächlich für Kali und Phosphorsäure, wenn nicht gleichzeitig eine so große Menge lösender Agentien mir hinab geht, daß die zur Absorption neigenden Stoffe in Lösung erhalten wer den können; das scheint nun aber nicht gar oft der Fall zu sein. Mögen auch die lösenden Agentien, die Kohlensäure, in der Ackerkrume genügen, um Kali und Phosphorsäure z. B. in Lösung zu erhalten; kommen dann aber diese Stoffe mit der viel größeren chemisch wirkenden Fläche der Capillarräume des Untergrundes in Berührung, so genügen die lösenden Agentien nicht mehr zur Löslicherhaltung der gelösten Phosphorsäure- und Kalimengen, diese werden absorbirt. Das nun in den Drainröhren abfließende Wasser muß natürlich schon ziemlich arm an Kali und Phos phorsäure austreten können; in vielen Fällen geschieht dieses aber nicht. Ueberhaupt kann ich mich nur schwer dazu verstehen, so unsichere und wandelbare Zahlen, wie die der Drainwässer-Analysen zur Beur- theilung eines Gegenstandes von so bedeutender Tragweite, wie die Aus nahme der pflanzlichen Nahrungsstoffe, chemischerseits für die Physiologie zu benutzen; um so weniger aber noch kann ich mich dazu verstehen, wenn die Verhältnisse, unter welchen die Zahlenergebnisse erhalten wur den, so unklar, so complicirt sind, wie ebenfalls bei dem Drainwasser. Schließlich will ich nur noch erlauben, die Vertheidiger der Liebig'- schen Theorie auf die Krock er'scheu Drainwasser-Analysen noch einmal hinzuweisen. Dieselben gestatten nämlich den höchst wahrscheinlichen Schluß, daß in der Ackerkrume die Bodenlösung weit stärker an Kali i>t, als das Drainwasser, denn während bei verschiedenen Drainwässern stch nur 0,02 Kali iu 10,000 Theilen Wasser fanden, enthält das von der Oberfläche des Bodens ablaufende Regenwasser schon in 10,000 Theilen 0,04 — 0,06; Las ablaufende Wasser konnte diese Mengen aber nur ans einer viel coneentrirteren Lösung aufnehmen**). Zwar steht Dem *) Agriculturchemische Untersuchungen in Möckern 1851—1852. 1. Bericht Seite 155. **) Üiebig, Naturwissenschaftliche Briese über moderne pandwirthschast. S. 38. Landw. Versuchs-Slat. IV.