Volltext Seite (XML)
282 Ackerkrume und der Vegetation verloren : denn wenn das Wasser aus der Ackerkrume verdunstet, steigt es aus dem Untergründe in die Höhe und führt auch die gelösten Stnffe wieder mit hinaus Man vergleiche hierüber die neuesten sehr lehrreichen Untersuchungen von E. Pollacci.*) Sollte auch ein Theil der Nahrungsstoffe in den tieferen Schichten ab- sorbirt und dadurch der Lösung entzogen werden, so stehen den Landwirthen Mittel zu Gebote, welche diese Stoffe wieder in Auflösung versetzen und der Diffusion nach oben zugänglich machen. Anstatt dieser Zahlenspielereien wäre es vielleicht lohnender gewesen, Anstoß an den oft sehr hohen Zahlen für die Menge des in dem Wasser gefäße befindlichen Wassers zu nehmen und durch Berechnung aus der Menge des gefallenen Wassers und der wasserhaltenden Kraft des Lhsi- meterbodens diese Zahlen zu prüfen. Zoller fand z. B. in den Sommermonaten des Jahres 1858 bei 1 Fuß Tiefe des Lhsimeters- bodens bis zu 39 Litres Wasser in dem Wasserbehälter des Lhsimeters'; in dem doch ziemlich wasserarmen Sommer 1859 (von 15. März bis 15. November) 23 Litres. Mir kamen diese Mengen erstaunlich groß vor, doch vermag ich eine Controle an ihnen nicht zu üben, weil in den Mittheilungen darüber weder Regenhöhe noch wafserhaltende Kraft des Bodens angegeben ist, mithin die wichtigsten Momente zur Controle fehlen. Wenn mich nicht alles trügt, ist nur ein Theil, oft vielleicht nur ein kleiner Theil des im Lysimeter angesammelten Wassers aus einem übersättigten Boden abgetropft; der andere Theil stammt aus einer anderen Quelle —: es ist dies die Verdunstung des Wassers aus dem Boden des Lhsimeters in den Raum des Wassergefäßes des Lhsimeters. Bekanntlich nimmt die Temperatur des Bodens von der Oberfläche bis zu einer gewissen Tiefe hin während der Vegetationsperiode, von April bis Sep tember, ab. Das Wassergefäß des Lhsimeters befindet sich in einer kälteren Schicht des Bodens als die Erde des Lhsimeters. Das die Erde durchziehende wärmere Wasser verdunstet an der Unterseite der Erdschicht in den Raum des Wassersbehälters hinein; dieser Raum ist beständig mit Wasserdampf gesättigt, der sich an den kälteren Wänoen des Gefäßes und auf das kältere Wasser niederschlägt und dadurch in tropfbarflüssige Form übergeführt wird. Zn dem stets mit Wasser gesättigten Raume bedarf es nur einer äußerst geringen Temperaturdifferenz, um den Waffer- ') lloui-iml ä'LArieuIturs prstigns, 1862. dko. 5.