empfängt, als sie durch ihre Capillarität festzuhalten vermag, so sickert der die Sättigung übersteigende Theil des gefallenen Masters in das untere Gefäß des Lysimeters ab; das durch den Boden gegangene Wasser hat mineralische Stoffe aufgelöst und diese muffen natürlich ebenfalls mit dem Wasser aus dem Boden austreten und in dem Wasscrgefäß sich aniammeln. Die Lysimeter-Untersuchungen reichen bis zum Jahre l857; man operirte mit rohem, vegationslosem, mit gedüngtem und mit bepflanztem Boden; die Düngung war in der Regel eine mineralische. Die Herren Fraas und Zoller kamen durch ihre Untersuchungen zu dem Schluffe: „Es unterliegt keinem Zweifel, die Zusammensetzung der Lysimeter-Rück- stände muß ein Bild abgeben von der Zusammensetzung einer im Boden enthaltenen Lösung. Wenn aber die mitgetheiltcn Analysen ein solches Bild abgeben, so muß die Ansicht aufgegeben werden, daß den Pflanzen ihre Nahrung durch eine Lösung zugeführt wird." „Die zu den Ver suchen dienenden Bodenflächen lieferten Erträge an den darauf cultivirten Pflanzen. Die Mengen Phosphorsäure und Kali, welche die Cerealien, z. B. zur Stroh- und Körnerbildung, bedurften, übersteigen aber weit die, welche sie möglicher Weise durch Lösungen (von der angegebenen Zusammensetzung) hätten erhalten können." Wie aber konnten die Experi mentatoren zu diesen Schlüssen kommen? Mir ist das unbegreiflich, wissen dieselben etwas über die Lösung im Boden selbst? Ich glaube, nein. Die Lysimeter-Lösungen „von der angegebenen Zusammensetzung" sind sehr weit davon entfernt, uns Keuntniß von der Lösung im Boden und von der Menge der in einer Vegetationsperiode löslich werdenden minera lischen Stoffe zu geben. Die Resultate der Lysimeter-Untersuchungen sind nicht begriffen und dadurch falsch interpretirt worden. Die folgenden Betrachtungen sollen uns darüber belehren. Der Boden enthält, mit Ausnahme jener Zeit, wo cs stark regnet, und die Verdunstung noch nicht wieder einen großen Theil des Wassers in die Atmosphäre zurückgeführt hat, ^ bis höchstens ^ derjenigen Waffer- nwnge, welche von dem Boden capillarisch sestgehalten werden kann, also t—H der Sättigungsmenge des Bodens. Wird nun der Boden durch einen starken Regen gesättigt, so (verdünnt sich die in ihm enthaltene Lösung um das Dreifache; erst wenn es nach der Sättigung des Bodens weiter regnet, kann Wasser in das Lysimeter abtropfen und gelöste Stoffe aus dem Boden nach unten mitführen. Denken wir uns einem Boden,